Dr. Michael Weiß, GSE Region Manager, setzte sich in seiner Auftaktrede für eine höhere Transparenz bei den Lizenz- und Abrechnungsmodellen, die IBM für die Softwarenutzung auf den Mainframes vorgibt, ein: "Gerade in Zeiten knapper IT-Budgets stehen die Betriebskosten der diversen Plattformen unter genauer Kontrolle. Insbesondere die hohen Softwarekosten sind für unsere Mitglieder ein Ärgernis. Hier erwarten wir auch von IBM mehr Transparenz und Flexibilität". In der zweiten Keynote erläuterte Dr. Veronika Teufel das "Smarter Planet" Konzept von IBM und zeigte das Potential einer modernen IT-Infrastruktur im Bereich der Energieversorgung, Städteentwicklung oder bei Umweltfragen auf. Hannes Schwaderer, Geschäftsführung Intel GmbH, sieht noch viel Entwicklungspotential im Rechenzentrum und forderte benutzerorientiertere Lösungen. Einen Ausblick auf künftige, mögliche Mainframe-Architekturen und Architekturüberlegungen gab Jürgen Ley, freier IT Berater und langjähriger System-Z-Brandmanager bei IBM. Dabei kündigte Ley an, dass IBM den hohen Erwartungen der Anwender, insbesondere hinsichtlich einer höheren Gesamtkapazität und niedrigeren Betriebskosten, unter anderem durch eine neue Hybrid-Technologie gerecht werden will. Damit würden die Mainframe-Features erstmals auch auf heterogenen Plattformen verfügbar.
Am zweiten Tag nahmen Analysten die aktuelle Situation im IT-Markt auf den Prüfstand. Highlight war dabei die Keynote von Steve Prentice, VP & Gartner Fellow, Gartner, der einen Überblick über kommende technische Innovationen und die Konsequenzen für die strategische Planung gab.
"GSE - the next 5 years?"
In den kommenden fünf Jahren möchte sich die GSE vor allem folgenden Themen widmen:
Förderung der Mainframe-Ausbildung
Der Fachkräftemangel für die IT-Administration der Mainframes spitzt sich weiter zu. Junge Bewerber mit Expertise bei Mainframe Hard- und Software sind rar, mehr als 50 Prozent der Experten sind über 50 Jahre alt und verfügen über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung. Um den IT-Nachwuchs jedoch für das Thema Mainframe zu begeistern, muss vor allem die Zukunftsfähigkeit der Technologie gezeigt werden. Die GSE setzt sich dafür ein, dass die Hochschulaktivitäten von IBM über die bestehenden Hochschulen noch stärker ausgeweitet werden und unterstützt die European Mainframe Academy, die Aus- und Weiterbildung rund um das Thema Mainframe für Unternehmen anbietet und ergänzend zur technischen und theoretischen Ausbildung auch den Transfer des Mainframe-Know-How der in Ruhestand gehenden IT-Administratoren unterstützt. Die zeitliche Investition in einen voll einsatzfähigen Mainframe-Administrator beträgt 3 bis 5 Jahre.
Breiteres Themenspektrum
Zum anderen möchte sich die GSE thematisch breiter aufstellen. Das spiegelt sich vor allem in den Arbeitsgruppen wieder, die traditionell sehr technisch fokussiert sind. Letztes Jahr wurde zum Beispiel die "Application Development Efficiency Management", kurz ADEM-Gruppe ins Leben gerufen, die sich anstelle mit Einzelprodukten mit größeren Zusammenhängen der IT-Infrastruktur befasst. Aktuell ist eine neue Arbeitsgruppe für die Entwicklungssoftware IBM Rational geplant.
"Die rund 50 Arbeitsgruppen haben sich über die Jahre zu sozialen Netzwerken entwickelt und daran halten wir weiter fest. Der Trend geht heute dahin, dass sich das Themenspektrum in den Arbeitsgruppen zunehmend ausweitet. Zum einen durch die angrenzende Architekur der Mainframe-Anwender, also Unix- oder x86-Systeme, zum anderen werden artverwandte Themen zum festen Bestandteil, da heute jeder über den eigenen Tellerrand gucken muss", stellt Dr. Michael Weiß, GSE Region Manger, fest. "Auch Smarter Planet-Themen, vor allem Dynamic Infrastructure, finden sich in den Workgroups wieder. Auf der anderen Seite wird wohl die erwartete neue Mainframe-Architektur das große Thema in diesem Jahr."