Beim Festakt betonte Möhrle die hervorragenden Karrierechancen von leistungsbereiten Mitarbeitern. "In Zeiten von Fachkräftemangel und Nachfolgersuche stehen den erfolgreichen Junghandwerkern viele Türen offen." Als weiteren Karriereschritt empfahl er den Besuch der Meisterschule. Mit ihrem Sieg hätten sie "wahres Können" bewiesen. Deshalb sei die Bezeichnung der Junghandwerker als "Superkönner auch super passend". Gute Ausbildungsergebnisse seien auch ein Zeichen für gute Ausbildungsbetriebe. Möhrle bedankte sich bei den Ausbildern für die Zeit und das Engagement in Sachen Mitarbeiterqualifikation. "Mit der an den Tag gelegten Symbiose aus motivierten Betrieben und solch leistungsbereiten Mitarbeitern ist mir um die Zukunft unseres Wirtschaftszweigs nicht bange", sagte er.
Auch bei den gestaltenden Handwerken fanden sich die besten Gesellen. Bei dem Wettbewerb "Die gute Form" kommen zur perfekten handwerklichen Umsetzung noch Experimentierfreude und mutige Designlösungen. Dass Handwerker perfekt gestalten können, bewiesen die Landessieger des kreativen Wettbewerbs. "Gestaltung und Handwerk gehören einfach zusammen", betonte Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart. "Diese Möglichkeit, sich vom Markt durch Kreativität und Ideenreichtum abzuheben und einen exklusiven Kundenstamm aufzubauen, haben die Wettbewerbsteilnehmer mit den herausragenden Arbeiten aufgezeigt." So siegten für den Kammerbezirk Stuttgart ein Holzblasinstrumentenmacher und eine Maßschneiderin.
Höchst anspruchsvoll waren die Vorgaben der Prüfungskommissionen der einzelnen Gewerke. So hatten die acht Fahrzeuglackierer aus dem Land 14 Stunden Zeit, um ihr Können im Lackieren, Beschriften, freien Gestalten und dem Gliedern einer Fläche zu zeigen. Aufgabe war, das Motiv eines "Lackierers bei der Arbeit" mit einer Abklebetechnik auf einen vorgefertigten Untergrund zu bringen. Das Wettbewerbsthema der Bäcker lautete "Olympische Spiele". Plundergebäck, eine Thementorte verziert mit Fackel, Medaillen und olympischen Ringen und Farben oder Schaustücke aus Hefeteig mussten an einem Arbeitstag hergestellt werden. Statt im Stadion landeten die olympiareifen Produkte auf einem Schautisch, den die Kommission fachkritisch unter die Lupe nahm.
Echten olympischen Flair in die Festveranstaltung in Stuttgart Weilimdorf brachte Markus Rehm. Als Goldmedaillengewinner im Weitsprung bei den Paralympics in London diesen Sommer und selbst ehemaliger Landessieger im Orthopädiemechaniker- und Bandagistenhandwerk kennt er sich in beiden Lagern aus. Der Sportler aus dem Kreis Göppingen, der mit 14 Jahren seinen rechten Unterschenkel verlor, verdeutlichte den 300 Gästen, wie körperliche, geistige und mentale Stärke nicht nur mit sportlichem, sondern auch mit beruflichem Erfolg zusammenhängen.
Der Landeswettbewerb wurde dieses Jahr von der Handwerkskammer Region Stuttgart durchgeführt. Die besten ihres Berufes aus allen Kammerbezirken im Land haben sich an der Landeskonkurrenz beteiligt. Der Titel eines Kammer- oder Landessiegers ist nicht nur gut für die Karriere, sondern wird von der Stiftung Begabtenförderung mit einem Stipendium belohnt.
Die Siegerliste und weitere Details zum Wettbewerb finden Sie hier:
http://www.hwk-stuttgart.de/...