„Was die Unternehmer freut, bedeutet für Kunden zum Teil längere Wartezeiten“ kommentiert Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, die Situation. Um die Aufträge abarbeiten zu können, stoßen die Unternehmen derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen und suchen deshalb nach zusätzlichen Fachkräften und Auszubildenden. „Die hohe Einstellungsbereitschaft der Betriebe stößt bei einem leergefegten Arbeitsmarkt jedoch an ihre Grenzen.“
Der Konjunkturindikator Handwerk legte im vergangenen Quartal deutlich zu und beträgt +71 Punkte (Vorjahr: +56 Punkte). Haben vor einem Jahr 62 Prozent der Befragten ihrer Geschäftslage die Note gut gegeben, so sind es im zweiten Quartal dieses Jahres erfreuliche 75 Prozent. Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten ist angestiegen. Mittlerweile sind 60 Prozent der Betriebe zu über 80 Prozent ausgelastet. Die durchschnittliche Auftragsreichweite hat sich auf 9 Wochen verlängert und 44 Prozent der Betriebe berichten über vollere Auftragsbücher. Auch Beschäftigung und Umsätze haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich besser entwickelt. Ein Umsatzplus verbuchten in den letzten Wochen 45 Prozent der befragten Betriebe. In den kommenden Monaten wird sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen.
Erfreut äußerte sich Kammerchef Thomas Hoefling über die hohe Investitionsbereitschaft im Handwerk. „Positiv ist, dass mit jeder Investitionsentscheidung auch der Einfluss der Digitalisierung voranschreitet. So bleibt die Wettbewerbsfähigkeit vorhanden oder nimmt zu.“ 63 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent) haben Geld für Maschinen und Ausrüstung in die Hand genommen. Jeder vierte Handwerker hat sein Investitionsbudget erhöht. Hoefling: „Die attraktiven Geldbeschaffungskonditionen machen derzeit die Situation einfacher.“
Zum ausführlichen Konjunkturbericht: http://www.hwk-stuttgart.de/artikel/am-puls-der-konjunktur-67,0,759.html