Frauen sind im Handwerk auf dem Vormarsch - vor allem in Berufen, die lange als Männerdomäne galten. „Hunderte von Frauen beweisen jeden Tag in Handwerksunternehmen, in Werkstätten und auf Baustellen, dass sie montieren, schrauben, fräßen, bohren, sägen oder schweißen können“, betont Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. „Unser Ziel ist, dass wir noch viel mehr junge Frauen als Azubis für einen der 130 attraktiven Ausbildungsberufe im Handwerk gewinnen“, formuliert er die Absicht der Nachwuchswerbeaktivitäten.
Besonders die junge Generation von gut ausgebildeten Frauen starte heute mit ganz neuen Perspektiven in die moderne und digitale Handwerkswelt. Mit einer dualen Ausbildung im Handwerk könne der Beruf zur Berufung gemacht werden. Das Handwerk brauche die „Frauen-Power“, weil unzählige Gesellinnen, Meisterinnen und Unternehmerinnen in der Praxis fehlen. Im Handwerk komme es nicht auf das Geschlecht an, sondern auf Können, Interesse und Spaß an der Arbeit.
Ende 2021 waren im Kammerbezirk 2024 junge Frauen in einer handwerklichen Berufsausbildung, der Frauenanteil liegt damit bei den Ausbildungsverträgen im Handwerk in der Region Stuttgart bei fast einem Fünftel. „Wir müssen noch stärker daran arbeiten, die klassischen Rollenbilder zu durchbrechen“, bestätigt Friedrich. Vor allem seien die Frauen in den gewerblich-technischen Berufen vielfach unterrepräsentiert. In den sogenannten MINT-Berufen dürfte laut dem Kammerchef die Frauenquote gerne höher sein. Weit oben auf der Beliebtheitsskala rangieren die Berufe Maßschneiderin, Goldschmiedin, Konditorin oder Augenoptikerin. Aber auch einzelne technische Berufe, etwa Zahntechnikerin oder Orthopädieschuhmacherin, sind bei Frauen durchaus beliebt. Unangefochten auf Platz Eins der Top-Berufe für Frauen steht die Friseurin.
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