„Man kann nicht besser lernen, als im echten Wettbewerb“, erzählt Ausbildungsleiter Zerspanung Christoph Bauer von seinen Erfahrungen mit den Auszubildenden bei H. P. Kaysser. Und so fertigen die 34 Nachwuchs-Mechaniker, -Maschinen- und Anlagenführer, -Industriekaufleute, -Produktdesigner und -Logistikfachkräfte bereits während ihrer Ausbildung verkaufsfähige Echtteile, die sich im harten Kostenwettbewerb im Markt beweisen dürfen.
Kunden profitieren von günstigeren Preisen
So erhalten Kunden Dreh- und Frästeile sowie Blechteile aller Art aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium schnell und zu günstigeren Preisen, wenn diese von den Auszubildenden gefertigt werden. Das Spektrum umfasst meist einfache Teile wie beispielsweise Wannen, Behälter, Kästen oder Schweißkonstruktionen, auf Wunsch mit Farbgebung. Auch Reparaturschweißarbeiten gehören dazu. „Wir können solche einfacheren Teile deshalb günstiger anbieten, weil sie nicht durch die übliche Auftragsverwaltung laufen und natürlich mit günstigeren Stundensätzen kalkuliert werden“, erklärt Lars Geist, Ausbildungsleiter für den Blechbereich. Diese Einrichtung sei ein Triple-Win-Projekt für alle Beteiligten, Kunden, Auszubildende und Ausbilder, so Geist.
„Und die Kunden tun auch gleich mehrfach Gutes“, betont Geschäftsführer Thomas Kaysser. Neben maximalem beruflichem Lernerfolg lernen junge Kaysser-Mitarbeitende früh, Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen abzubauen, und die im Unternehmen gelebte Inklusion als Chance mitzutragen. In der „LernFabrik“ der Kaysser GmbH + Co. KG werden auch junge Menschen mit Behinderung oder Fluchterfahrung ausgebildet. Das Unternehmen passt die Arbeitsplätze an die Fähigkeiten der jungen Menschen an und hilft bei Behördengängen. Dafür gewann H. P. Kaysser den Lea-Mittelstandspreises 2020.
Kaysser sieht Ausbildung als gesellschaftliche Pflicht
„Das Projekt LernFabrik erleichtert es uns darüber hinaus, die Ausbildung junger Menschen überhaupt weiterhin am Laufen zu halten“, sagt Kaysser. Viele Unternehmen hätten sich letztes Jahr davon verabschiedet und würden gar nicht mehr ausbilden. Thomas Kaysser will das nicht: „Für uns ist es eine gesellschaftliche Pflicht, junge Menschen auszubilden und für eine eigenverantwortliche Aufgabe im Leben vorzubereiten. Das ist uns sehr wichtig.“