„Es handelt sich um eine wichtige Gas-Transportleitung zwischen Nord und Süd an der Westküste, durch die jährlich rund 130 Millionen Normkubikmeter Gas fließen. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Haushaltes von 15.000 Kilowattstunden könnten mit dieser Gasmenge etwa 100.000 Haushalte versorgt werden“, betont Torsten Carstensen, zuständiger Projektleiter Bau/Planung Gas bei HanseWerk-Tochter SH Netz in Rendsburg, die Bedeutung der Pipeline über Friedrichstadt und Heide in Richtung Meldorf.
Die Planungen sehen vor, die Hochdruckleitung auf einer rund 2,6 Kilometer langen Trasse um das Baufeld herumzuführen. „Geprüft wurden mehrere Varianten. Zusammen mit Northvolt haben wir uns für die östliche Trasse entschieden, da der überwiegende Teil der Verlegung auf der Fläche des Unternehmens erfolgen kann“, sagt Torsten Carstensen von SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk. „Insgesamt ist es ein technisch sehr anspruchsvolles Projekt mit komplexen Genehmigungsverfahren, bei dem der Zeitfaktor für die weitere Erschließung eine wichtige Rolle spielt.“
Im ersten Schritt ist das Baufeld von Northvolt im Bereich der neuen Gas-Pipeline aufgefüllt worden. Nach den Setzungen werden jetzt die Stahlrohre mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern am Fuße des künftigen Sichtschutzwalles in Grabenbauweise im Erdboden verlegt. Mit den Tiefbauarbeiten und der Montage hat SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, die Firma Wähler als ausführendes Unternehmen beauftragt. In Spitzenzeiten sind allein für den Pipeline-Bau rund 30 Beschäftigte auf der Baustelle im Einsatz. Geplant und überwacht wird die Maßnahme vom Planungsbüro DMT.
Die Einbindung der neuen Gas-Pipeline wird im Süden außerhalb des Northvolt-Geländes erfolgen. Mit dem bisherigen Bauverlauf ist Torsten Carstensen von HanseWerk-Tochter SH Netz zufrieden: „Den technisch schwierigsten Teil haben wir bereits fertiggestellt.“
Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Rund 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.