In solchen Situationen helfen Ratschläge durch Partner, Familienangehörige und Freunde bzw. Bekannte weiter. Dies zeigen die Vorworte zu Dissertationsschriften, in denen regelmäßig allen möglichen Beteiligten ausführlich gedankt wird und die Promotionsschrift meist den wichtigsten persönlichen Unterstützern gewidmet wird. Oft gehen Doktoranden aber auch von falschen Erwartungen aus, indem sie sich übermäßig unter Druck setzen und meinen, dass sie den "Stein des Weisen" finden, also etwas Bahnbrechendes und noch nie Dagewesenes finden bzw. entwickeln müssten. Demnach sollte man zunächst alles versuchen, um den Abbruch der Dissertation zu vermeiden, Dies ist u.U. ein recht qualvoller Erkenntnisprozess.
Allgemeingültige Ratschläge gibt es nicht, lediglich einige Anhaltspunkte, die nachfolgend aufgeführt werden:
Sie haben alles getan, um die "Durststrecke" zu überwinden. Diese ist oft eine Anhäufung der verschiedensten Faktoren, die durch negative Erlebnisse und Ereignissen irgendwann zur Ausstiegsentscheidung führen. Wer sich beim täglichen Gang zur Arbeit nicht wohl fühlt, muss zunächst die Ursachen ermitteln. Bestehen Schwierigkeiten im persönlichen Umgang mit Kollegen oder Professoren, liegt ggf. ein möglicherweise ein unbewusster Verstoß gegen bestimmte Verhaltensregeln vor. Einfache Ratschläge für ein effizienteres Zeitmanagement helfen oft weiter. Vorhandene Ressource können nachhaltiger genutzt und Stress abgebaut werden.
Gespräche haben nicht weitergeholfen. "Mitkämpfer" können am besten die Situation nachvollziehen und haben ggf. ähnliche Durststrecken bereits überwunden. Das Gespräch unterstützt und fördert die Eigenreflektion des Doktoranden.
Verbesserungsstrategien sind erfolglos geblieben. Wer sich selbst bemitleidet, kann keine dauerhafte Lösung für seine Probleme finden. Nur wer aktiv wird, kann die Durststrecke überwinden. Soll das Dissertationsthema gewechselt werden? Bringt dies eine Lösung? Sollte man sich an einen anderen Lehrstuhl wenden? Dabei können auch weniger einschneidende Maßnahmen zum Erfolg führen. Demnach sollte sich der Doktorand, der vor dem Abbruch steht, intensiv mit Lösungsalternativen auseinandersetzen und überlegen, wie er das Motivationstief überwinden kann.
Auch ein Gespräch mit dem jeweiligen Professor hat keine Lösung gebracht. Dabei ist zu beachten, dass es nicht in seinem Sinne ist, dass seine Doktoranden die Promotion abbrechen. Dies setzt den Lehrstuhl ggf. in ein schlechtes Licht und kann das Renommee trüben. Andere potenzielle Promotionsaspiranten könnten abgeschreckt werden. Der Professor wird daher alles daran setzen, Sie von der Abbruchentscheidung abzubringen. Er wird versuchen eine Lösung zu finden. Vor dem Gespräch sollte man sich Gedanken machen und Vorschläge ausarbeiten, diese zu Papier bringen und sich auf diese Weise Klarheit über die eigenen Vorstellungen verschaffen. Das Niederschrieben hilft immer in Entscheidungssituation, hilft die Gedanken zu ordnen und zu strukturieren. Es hat sich bewährt.
Das Gespräch mit dem Professor gestaltet sich sodann als Anerkennungs- und Kritikgespräch. Der Professor wird besonders behutsam vorgehen. Der Doktorand erfährt, ob er sich bisher richtig verhalten hat und wie seine Leistung angesehen wird, ob er sich ändern muss, was er ändern muss, was er lassen sollte etc., ob es noch "Chancen" gibt für seine Dissertation. Solche Gespräche enthalten Lernchancen. Anerkennung führt dazu, dass Freude und Engagement wieder geweckt werden. Der Professor sollte Anerkennung deutlich aussprechen, sie muss klar erkennbar sein, soll Wirkung entfalten. Kritik soll angemessen, detailliert, sachlich und keinesfalls verletzend sein. Erst wenn alle diese Versuche nicht weiter helfen, sollte die Promotion abgebrochen werden.
Der Abbruch der Promotion steht am Ende eines leidvollen Weges. Hat man aber alles versucht und hat man letztlich die Einsicht gewonnen, dass alle weiteren Versuche fruchtlos bleiben werden, ist die Abbruchentscheidung ohne Alternative und richtig.
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