Ein daraus resultierender Handelskrieg zwischen der Europäischen Union und China würde den Unternehmen der europäischen Solarindustrie zusätzlichen Schaden zufügen, fügte er hinzu. "Die Interessensbekundungen einzelner Unternehmen, eine vergleichbare Situation wie in den USA zu schaffen, sind kontraproduktiv: Eine Regulierung wäre Wettbewerbsverzerrung und wird nur kurzfristig Wirkung zeigen. Langfristig profitiert kein Unternehmen vom staatlichen Protektionismus", so Heinricht. Das US-amerikanische Handelsministerium erlegt seit kurzem Importen chinesischer Solarhersteller Einfuhrabgaben von bis zu 250 Prozent auf.
Heinricht regte an, eigene Innovationen statt staatlicher Eingriffe als Schlüssel zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit zu betrachten. Nur Innovationen sorgten für den nachhaltigen Erfolg, um sich im wettbewerblichen Umfeld behaupten zu können, führte er aus. So kooperiert Heraeus seit langem eng mit Unternehmen der Photovoltaikindustrie. Das Unternehmen stellt unter anderem eine Silberleitpaste her, die in den Solarmodulen zum Einsatz kommt und ständig weiterentwickelt wird. "Wir arbeiten eng verzahnt mit den Modulherstellern zusammen und haben uns mit einer überwiegend lokalen Produktion in die Wertschöpfungskette auch in China eingefügt", erläuterte er.