Der hochmoderne Neubau für rund 48 Mio. Euro aus dem Bund-Länder-Programm der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) für Forschungsneubauten und Großgeräte wurde nach der Übergabe Ende Mai durch die Freie Universität feierlich eröffnet. Im Forschungsbau SupraFAB werden zukünftig Forschende aus der Biologie, Chemie und Physik interdisziplinär arbeiten.
Größte Herausforderung für Hitzler Ingenieure im Steuerungsprozess waren die Berücksichtigung und Umsetzung der technisch hochkomplexen Anforderungen der Großgeräte sowie die Schaffung hochmoderner Laborarbeitsplätze nach Vorgaben des Nutzers in der Planung und Ausführung.
Diese zahlreichen Forschungsgroßgeräte, wie superauflösende optische Mikroskope, darunter beispielsweise ein so genanntes STED, ortsaufgelöste Infrarotspektroskope (sSNOM) und eines von deutschlandweit wenigen „near ambient pressure“-Röntgenphotoelektronenspektroskopen (NAP-XPS) ermöglichen die detaillierte Untersuchung von biomolekularen Strukturen und Biogrenzflächen mit sehr speziellen baulichen Anforderungen beispielsweise an die Schwingungsentkopplung und -dämpfung, Abschirmung vor elektromagnetischer Störung sowie die Reinraumklasse ISO 5 nach DIN EN ISO 14644-1.
„Absorber-, Mess- und Reinräume müssen strengstens kontrolliert werden und die höchsten Qualitätsanforderungen erfüllen“, erklärt der verantwortliche Projektleiter von Hitzler Ingenieure Berlin, Matthias Kohls. „Im Mittelpunkt stehen dabei Faktoren wie die Vermeidung von Kontaminationsrisiken, die Gewährleistung der technischen Rahmenbedingungen sowie die Sicherstellung der Arbeitssicherheit der Forschenden aufgrund der Verwendung von hochgefährlichen technischen Gasen wie Silan und Ammoniak.“
Der Neubau soll mit dem Qualitätsstandard „Silber“ nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden. „Damit leistet die Freie Universität Berlin einen Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung“, sagt Matthias Kohls. Außerdem verfolgt das SupraFAB das Konzept der durchgängigen Barrierefreiheit gemäß den Grundlagen für das barrierefreie Planen und Bauen in Berlin („Design for all“).
Von den Investitionskosten über rund 48 Mio. Euro übernimmt der Bund im Rahmen der Hochschulförderung bis zu 18,79 Mio. Euro.