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I. K. Hofmann GmbH Unternehmenskommunikation Ursula Fleischmann Lina-Ammon-Str. 19 90471 Nürnberg, Deutschland http://www.hofmann.info
Ansprechpartner:in Frau Ursula Fleischmann 0911 98993-260

Was erwarten Sie für 2025, Frau Hofmann

Ingrid Hofmann, Gründerin und Alleingesellschafterin von Hofmann Personal, hat in dem Fachmagazin Blickpunkt Dienstleistung einen Rückblick auf 2024 sowie ihre Erwartungen für dieses Jahr beschrieben.

(PresseBox) (Nürnberg, )
Das Jahr 2024 war geprägt vom Arbeitskräftemangel und zugleich von der immer stärker schwächelnden Wirtschaft, insbesondere der Industrie, wo zuletzt viele Unternehmen Entlassungen im vierstelligen Bereich angekündigt haben. Eine sehr paradoxe Situation.

Seit der ersten großen Flüchtlingswelle 2015/2016 haben wir uns als Unternehmen zum Ziel gesetzt, jedes Jahr 1.000 Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. In diesem Jahr konnten wir dieses Ziel zum ersten Mal vollständig erreichen. Darauf bin ich sehr stolz. Außerdem haben wir die JobTurbo-Initiative von Arbeitsminister Hubertus Heil besonders unterstützt und wollten mindestens 500 ukrainische Flüchtlinge einstellen. Dieses Ziel haben wir leider nur ungefähr zu 50 Prozent erreicht. Hier scheitert eine Einstellung auch oft an den Berufswünschen der Ukrainer/innen.

Beim Fachkräftemangel sehen wir uns einer schwierigen Situation gegenüber. Immer mehr Unternehmen, vor allem kleine und mittelständische, suchen händeringend nach Personal, um ihre Aufträge abarbeiten zu können. Nicht selten lehnen diese Unternehmen schon Aufträge ab, weil sie nicht die Fachkräfte für eine termingerechte Fertigstellung haben. Diese Situation wird sich in der Zukunft noch verschärfen.

Aus eigener Kraft, also mit Personal, das bereits in Deutschland lebt, werden wir die offenen Stellen nicht besetzen können. Das gilt übrigens schon jetzt. Bereits seit längerem wird der Anstieg der Beschäftigung zu 100 Prozent durch Personen aus dem Ausland getragen, wie Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen.

Deutschland muss sich also ernsthaft damit beschäftigen, wie wir ausländische Fachkräfte motivieren können, nach Deutschland zu kommen und zu bleiben bzw. zumindest eine längere Zeit zu bleiben. Dazu gehört definitiv eine bessere Willkommenskultur. Wir müssen unbürokratischer und schneller werden.

Wir haben auf dem Gebiet der Fachkräftegewinnung im europäischen Ausland inzwischen viel Erfahrung gesammelt. Seit 2021 haben wir sozusagen ein „Rundum-sorglos-Paket“ entwickelt. Wir sind Partnerschaften mit verschiedenen spanischen Berufsschulen eingegangen. Dort informieren wir junge Menschen, die gerade ihre Ausbildung machen, über die Möglichkeiten einer beruflichen Weiterentwicklung in Deutschland. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Spanien mit weit über 20 Prozent sehr hoch. Außerdem sind die jungen Leute noch ziemlich flexibel. Die meisten haben noch keine eigene Familie, fangen gerade erst an, sich eine eigene Existenz aufzubauen. Da ist der Anreiz, in Deutschland zu arbeiten, ziemlich hoch – vor allem auch dann, wenn wir Einsätze bei namhaften, auch in Spanien bekannten Firmen bieten können.

Interessierte erhalten bereits währen ihrer Ausbildung Deutschkurse, so dass sie zumindest ein gewisses Grundvokabular und ein paar grammatikalische Regeln beherrschen, wenn sie nach Deutschland kommen. Da es in Spanien keine Kurse gab, die sich auf das spezielle Arbeitsvokabular konzentriert haben, haben wir inzwischen selbst erste Kurse entwickelt. In Deutschland gehen die Kurse dann natürlich weiter.

Zwischen Vertragsunterschrift und der Übersiedelung nach Deutschland vergehen normalerweise sechs bis acht Wochen. Diese Zeit nutzen wir, um unseren spanischen Arbeitskräften Wohnungen zu besorgen und ihnen die ganze Bürokratie abzunehmen. Wir kümmern uns um die Krankenversicherung, Sozialversicherung etc. Bei der Wohnungssuche achten wir darauf, dass im Umkreis eine gute Infrastruktur vorhanden ist – also Ärzte, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- Kultur- und Sportangebote. Außerdem setzen wir grundsätzlich mehrere spanische Mitarbeitende beim selben Kunden-Unternehmen ein, die dann auch möglichst nah beieinander wohnen sollten. Und wir achten darauf, dass es in der jeweiligen Stadt eine ausreichend große spanisch-sprechende Community gibt, zu der wir die entsprechenden Kontakte herstellen. Alle diese Maßnahmen erleichtern die Integration deutlich.

In einem anderen, sehr ähnlich angelegten Projekt rekrutieren wir Arbeitskräfte aus Rumänien. In Görlitz betreiben wir ein Rekrutierungsbüro, das polnische Arbeitskräfte anwirbt und auf dem deutschen Arbeitsmarkt integriert.

Diese Beispiele zeigen, dass Zeitarbeitsunternehmen eine sehr wichtige Rolle bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften spielen können. Wir wissen aus solchen Projekten, wie wir es machen müssen. Und auch wenn die Zeitarbeit häufig von einigen politischen Parteien kritisch gesehen wird, hat sie aber ganz besonders bei der Auslandsrekrutierung und sicherlich auch bei der Drittlandrekrutierung vor allem für kleine und mittelständische Kundenunternehmen große Vorteile – wie natürlich auch für die ausländischen Mitarbeiter.

Beide – Kunde und Mitarbeiter – können erst einmal testen, ob es miteinander funktioniert. Die Mitarbeiter müssen keine Angst haben, dass sie Deutschland sofort wieder verlassen müssen, wenn es beim ersten Unternehmen nicht sofort passt. Sie können zu einem anderen Unternehmen wechseln und so verschiedene Arbeitgeber, Unternehmen und Aufgabengebiete kennenlernen. Und das gleiche gilt für die Unternehmen. Auch sie können erst einmal testen, ob der Mitarbeiter für die jeweilige Stelle geeignet ist. Im besten Fall übernehmen sie ihn später und gewinnen so eine motivierte Arbeitskraft.

Als sehr belastend empfand ich auch die Diskussionen mit einigen Kunden über die Inflationsausgleichsprämie. Da diese in länger laufende Rahmenverträge natürlich nicht einkalkuliert waren, gab es leider in einigen Fällen ungeplante höhere Personalkosten. Hier waren wir besonders durch einen Großkunden sehr betroffen.

Meine Wahl zur Vizepräsidentin des GVP – Gesamtverband der Personaldienstleister – war die erste gemeinsame Wahl der verschmolzenen Verbände BAP und IGZ. Dies habe ich im Vorfeld durchaus mit etwas Anspannung betrachtet. Für das Vertrauen der Mitglieder des GVP möchte ich mich ganz herzlich bedanken und versichern, dass ich stets daran arbeite, das Ansehen und die politische Akzeptanz unserer Branche weiter zu verbessern.

Was wird das Jahr 2025 für die Zeitarbeit bringen?

Die schwierige wirtschaftliche Lage und der Fachkräftemangel werden uns auch im nächsten Jahr stark beschäftigen. Selbst wenn die nächste Bundesregierung schnell einen wirtschaftsfreundlichen Kurs einschlägt und Gesetze auf den Weg bringt, die die Unternehmen unterstützen und die massive Überregulierung und überbordende Bürokratie abbauen, wird es Monate dauern, bis solche Gesetze greifen.

Umso wichtiger ist es, dass die nächste Bundesregierung endlich die Regulierungen und Verbote für die Zeitarbeitsbranche abschafft, die es uns schwerer machen als „normalen“ Unternehmen, Personal zu rekrutieren und einzustellen. Personaldienstleister sind ein wichtiger Baustein der Wirtschaft und wir sollten alles dafür tun, ihre Ressourcen, Kenntnisse und Möglichkeiten in vollem Umfang für ein Wiedererstarken unserer Wirtschaft zu nutzen.

Sie sollte beispielsweise den §40 Aufenthaltsgesetz ersatzlos streichen, der uns als Personaldienstleister verbietet, Zeitarbeitskräfte in Drittstaaten zu rekrutieren. Mit Projekten, die ich oben beschrieben habe, haben wir bewiesen, dass wir die Spezialisten sind, wenn es darum geht, Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben und in Deutschland so zu integrieren, dass sie dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben und nicht nach wenigen Wochen oder Monaten wieder nach Hause zurückgehen.

Ein anderer Punkt ist das Kurzarbeitergeld. Wussten Sie, dass Zeitarbeitskräfte genauso in die Arbeitslosenversicherung einzahlen wie alle anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten? Dass sie aber beim Kurzarbeitergeld in schwierigen wirtschaftlichen Phasen meist leer ausgehen? Ausnahmen gab es nur in besonderen Krisenzeiten, wie der Finanzkrise oder während der Corona-Pandemie. Genau in diesen Krisen hat unsere Branche bewiesen, dass wir verantwortungsvoll mit diesem Instrument umgehen. Mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes konnten wir damals die Arbeitsplätze in unserer Branche stabilisieren und anschließend wieder aufbauen. Es gab keine nennenswerten Beschäftigungsverluste.

Die Argumentation, dass Arbeitsausfälle in der Zeitarbeit branchenüblich seien, ist nicht mehr zeitgemäß. Wir sehen uns einer massiven digitalen und ökologischen Transformation der Wirtschaft gegenüber. Durch die globale wirtschaftliche Verflechtung Deutschlands können exogene Schocks, konjunkturelle Schwächephasen auch in anderen Ländern sowie Lieferkettenengpässe erhebliche Auswirkungen nicht nur auf einzelnen Unternehmen, sondern auf ganze Einsatzbranchen der Zeitarbeitsunternehmen haben. Deshalb sollte die Politik das Kurzarbeitergeld für Zeitarbeitskräfte schnellstmöglich öffnen. Nur so können wir Beschäftigung sichern und stabilisieren und die Zukunft der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes aktiv mitgestalten.

Wir sollten auch wieder mit dem Thema der Aufhebung der Höchstüberlassungsdauer in die Diskussion mit den politischen Entscheidern gehen. Gerade wenn wir dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland holen, wäre eine längerfristige Planung für die ausländischen Mitarbeiter/innen von besonderer Bedeutung.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Zeitarbeit die Unterstützung erhält, die sie verdient. So können wir die Wirtschaft stärken und Menschen eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt bieten.

I. K. Hofmann GmbH Unternehmenskommunikation Ursula Fleischmann

Die I.K. Hofmann GmbH, 1985 von Ingrid Hofmann gegründet, gehört zu den größten Personaldienstleistern in Deutschland. An 148 Standorten in Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz, Slowakei, in Tschechien, Ungarn und den USA arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Motto „Wir lieben es, Menschen mit Jobs zu verbinden“. Über seine Tochterunternehmen und Marken bietet das Unternehmen das gesamte Personaldienstleistungsspektrum von der Arbeitnehmerüberlassung über die Personalvermittlung sowie Onsite Management, Master Vendor bis hin zu Aus- und Weiterbildung sowie Outsourcing an.

Rund 800 Jobmanager kümmern sich weltweit um über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kundeneinsatz. Insgesamt beschäftigt die Hofmann Gruppe somit rund 16.000 Menschen. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen die jahrzehntelange Qualität als Arbeitgeber und Personaldienstleister im internationalen Markt.

Mit den Initiativen „Vielfalt gewinnt“ und „Kein Fan ohne Job“ setzt sich das Unternehmen aktiv für Toleranz, Leidenschaft und Integration ein.

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