Entwicklungsziel war der Bau eines transistorisierten, Kernspeicher-nutzenden, mit variabler Wortlänge arbeitenden Rechners, der auch schnelle Karte/Band-Zubringerdienste für die damaligen IBM 7000er-Großrechner leisten konnte. Ursprünglich also als schnelles Ein-/Ausgabesystem konzipiert, um Großrechner von den langsamen Ein/Ausgabevorgängen zu entlasten, erkannten die Anwender der IBM 1401 schnell die Stärken dieses modular an Betriebsanforderungen und Anwendungen anzupassenden Systems.
Die große Mehrzahl der mehr als 12.000 weltweit betriebenen Systeme waren eigenständige IT-Installationen, davon circa 900 in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurden von Kunden in fast allen Branchen eingesetzt. Damit verdrängten sie in den sechziger Jahren zunehmend die älteren elektromechanischen Lochkartenanlagen, weil die vorherigen häufigen Einzelmaschinendurchläufe jetzt durch weniger integrierte Prozessschritte abgelöst und damit deutlich beschleunigt werden konnten.
Das IBM System 1401 blieb das erfolgreichste Datenverarbeitungssystem seiner Zeit - bis zur Einführung des berühmten IBM System/360-Großrechners im Jahr 1964 und ist ein Vorgänger der heutigen mittleren Datentechnik (Midrange-Systeme). In Deutschland wurde das System u.a. bei der Neckermann KG sowie der Schiesser AG eingesetzt.
Auch das neue, direkte Beleglesen förderte die Beschleunigung der Arbeitsprozesse. Den Engpass "Programmierer" überbrückte ein Konverter von Steckschalttafel zu gespeichertem Programm, genannt Report Program Generator (RPG). Aus diesem Konzept entwickelte sich die bis heute in den Systemen der mittleren Datentechnik (AS/400, System i, Power Systems) sehr häufig eingesetzte Programmiersprache RPG, in der aktuellen Fassung RPG IV (weitere Informationen hierzu im IBM Redbook: http://www.redbooks.ibm.com/...)
Die hohe Marktdurchdringung der IBM 1401 machte die vormals "elitäre" EDV der älteren Röhrenrechner zum alltäglichen Werkzeug vieler Organisationen. Wichtige Neuerungen, die die IBM 1401 mitbrachte, waren beim Prozessor die Transistortechnik, der Magnetkernspeicher mit variabler Wortlänge und die Kapazitätsoptionen von 1,4 k bis 16 k Zeichen. Eingabe-/Ausgabe-Neuerungen waren das schnelle Lochkartenlesen und -stanzen, schnelles Drucken, neue Magnetband- und Platteneinheiten und auswechselbare Plattenspeicherstapel ab 1962. Optische Belegleser und Industrie-Endgeräte öffneten viele neue Anwendungsmöglichkeiten.
Zum 50. Jahrestag der IBM 1401 hat das Haus zur Geschichte der IBM Datenverarbeitung in Sindelfingen auch eine Dokumentation herausgegeben. Seit 1995 befindet sich dort das weltweit noch einzige betriebsfähige 1401-Lochkarte-Magnetband-Magnetplatte-System, das Besuchern demonstriert werden kann.
Das detaillierte Dokument des Hauses zur Geschichte der IBM Datenverarbeitung anläßlich des 50. Jahrestags der Ankündigung der IBM 1401 ist auf Anfrage verfügbar.
Textmaterial:
Zu aktuellen IBM Midrange-Systemen und dem Betriebssystem "i":
http://www-03.ibm.com/...
http://www-03.ibm.com/...
Zum Haus zur Geschichte der IBM Datenverarbeitung:
http://www-05.ibm.com/...
Zu IBM allgemein:
http://www.ibm.de