Die durchgeführten Simulationen bestätigen eine fundamentale Theorie in der Teilchenphysik, die Quantenchromodynamik genannt wird. Mit der durchgeführten Analyse hat sich die computerbasierte Simulation erneut als dritter Standpfeiler der Forschung neben Theorie und Experiment bewährt.
Die uns bekannte Materie besteht aus Atomen. Atome bestehen aus einem Kern aus Protonen und Neutronen, sowie einer Wolke von sie umgebenden Elektronen. "Mehr als 99,9% der Masse im sichtbaren Unisversum stammt von Protonen und Neutronen", sagt Zoltan Fodor, ein ungarischer Physiker der Universität Wuppertal, der der Projektleiter der Untersuchung war. Protonen und Neutronen bestehen aus drei Quarks, das sind subatomare Partikel. Die Massen dieser drei Quarks jedoch ergeben zusammen nur ein paar Prozent der gesamten Masse eines Nukleons. Wo also stammt die Gesamtmasse der Nukleonen her?
Die Berechnungen dazu waren extrem kompliziert. Dank dem JUGENE Supercomputer konnten Fodor und seine Kollegen das Problem lösen. Dabei konnte die Masse von Protonen, Neutronen und weiteren Partikeln berechnet werden. Als ein Ergebnis erhielten die Forscher die Masse der Nukleonen in kompletter Übereinstimmung mit den experimentell gemessenen Werten. "Dieses Ergebnis zeigt, daß die Theorie der Quantenchromodynamik die richtige Theorie für die fundamentale physikalische Kraft der starken Wechselwirkung ist", schließt Fodor daraus. "Dies war eine der rechenintensivsten Berechnungen, die wir bisher kennen", fährt Fodor fort. Der Forscher erklärt, daß der "Ursprung der mit Abstand überwiegenden Mehrheit der sichtbaren Masse nunmehr erkärt werden kann". Das Team hat seine Ergebnisse in der Ausgabe des Science-Magazins vom 21. Nov. 2008 veröffentlicht.
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