Die IHK Bonn/Rhein-Sieg spricht sich gleichfalls für einen Fahrradschnellweg aus, nur eben nicht in Verbindung mit dem Neubau des „Tausendfüßlers“. „Dies würde umfangreichere Umplanungen erforderlich machen und den sechsstreifigen Neubau um Jahre verzögern. In der Zwischenzeit müsste der „Tausendfüßler“ abgelastet und mit verkehrlichen Einschränkungen für die erheblichen Wirtschafts- und Pendelverkehre versehen werden. Dabei droht das Risiko, dass sich diese Verkehre auf das kommunale Straßennetz verlagern und Bonn noch stärker im Stau steht – mit negativen Folgen für unsere Mobilität und zusätzlichen staubedingten Emissionen,“ sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille. Um dies zu vermeiden müssen Planung um Umsetzung der Maßnahme daher so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
Eine vierstreifige Variante der A 565 zwischen Tannenbusch und Endenich entspreche nicht dem Bundesverkehrswegeplan und dem Bundesfernstraßenausbaugesetz und wird daher von der IHK abgelehnt. Hille: „Zu diesem Schluss kommt auch die aktuelle, uns bekannte Verkehrsprognose, sodass nur ein sechsstreifiger Ausbau das anfallende Verkehrsvolumen bewältigen kann. Wir benötigen dringend eine Stärkung der Ost-West-Verkehrsträger und hier einen Ausbau der A 565.“ Aus IHK-Sicht spricht vor allem eine Erhöhung der Resilienz des „Tausendfüßlers“ gegenüber der Stauanfälligkeit durch den sechsstreifigen Ausbau mit Standspur. Hiervon würde auch das Bonner Straßennetz rund um den Verteilerkreisel, Viktoriabrücke und Endenicher Straße profitieren, welches in Staufällen gerne als Ausweichstrecke genutzt werde.