Aus Sicht der IHK Saarland besteht der größte Reformbedarf zurzeit bei der Gewerbesteuer. Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe gezeigt, dass die Gewerbesteuer kein verlässlicher Weg zur Gemeindefinanzierung sei. "Die Kommunen sollten die Kommission als Chance begreifen und an neuen Lösungen zur Gemeindefinanzierung konstruktiv mitarbeiten. Steuererhöhungen, wie etwa in der Landeshauptstadt Saarbrücken, gehören nicht dazu", so Schneider.
Die IHK weist darauf hin, dass die Gewerbesteuer durch die Berücksichtigung gewinnunabhängiger Elemente wie Mieten, Pachten und Leasingraten in der Bemessungsgrundlage gegen das Nettoprinzip (Betriebseinnahmen abzüglich Betriebsausgaben) verstößt. Sie belaste die Unternehmen gerade in schlechten Zeiten und verschärfe damit die gegenwärtige Wirtschaftskrise. Nach Auffassung der IHK muss die Finanzierung der Städte und Gemeinden unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen gemacht werden. Schneider: "Die Saarwirtschaft ist auf leistungsfähige Kommunen angewiesen. Deshalb muss die Gewerbesteuer ersetzt werden durch eine gewinn- und einkommensorientierte kommunale Unternehmen- und Bürgersteuer, verbunden mit der Beteiligung an der stabilen Umsatz- oder Lohnsteuer. Damit würde sowohl die Finanzausstattung der Kommunen als auch die Investitionsfähigkeit der Unternehmen deutlich verbessert. Dass eine solche Reform möglich ist, haben uns Länder wie Schweden und die Schweiz längst vorgemacht."