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Regionale Wirtschaft bleibt zuversichtlich

Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 4. Quartal 2007

(PresseBox) (Heilbronn, )
Im Verlauf des Jahres 2007 hat sich die Konjunktur im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken als sehr robust erwiesen. Bei zunehmenden konjunkturellen Risiken beurteilen die regionalen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage zu Jahresbeginn 2008 allerdings etwas vorsichtiger als noch für das 3. Quartal 2007. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten, der anhaltend starke Euro und die zunehmende Inflationsgefahr haben dazu geführt, dass die Lageeinschätzungen etwas nach unten korrigiert wurden. Dennoch bleiben die Betriebe im Hinblick auf die weitere Entwicklung im Jahr 2008 zuversichtlich. Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich im Vergleich zum Vorquartal stabilisiert. Auch der Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte sich in den nächsten Monaten weiter fortsetzen. Dies zeigen die Ergebnisse der neuesten Konjunkturumfrage der IHK Heil-bronn-Franken, an der mehr als 350 Unternehmen mit zusammen rund 55 100 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen haben.

Keinen Eingang in die Urteile der Unternehmen fanden die aktuellen Entwicklungen an den internationalen Börsen. Angesichts des soliden Fundaments des derzeitigen Aufschwungs dürften hiervon jedoch keine wesentlichen Beeinträchtigungen der regionalen Wirtschaft ausgehen.

Konjunkturaufschwung setzt sich mit verringertem Tempo fort

Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die heimischen Unternehmen im 4. Quartal 2007 nicht mehr ganz so positiv wie im vorangegangenen Quartal. 46 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während rund ein Zehntel (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden ist. Treibende Kraft der Wirtschaftsentwicklung bleibt nach wie vor die Industrie. Vor allem die Investitionsgüterproduzenten profitieren von der starken Nachfrage aus dem In- und Ausland. Die konjunkturelle Zuversicht ist unter anderem auf das anhaltend kräftige Wachstum des Exportgeschäfts zurückzuführen. Trotz des starken Euro ist die Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern gut, wodurch die heimische Wirtschaft ge-stärkt wird. Zudem halten sich die Auswirkungen des gegenüber dem Dollar weiter starken Euro angesichts der gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Industrie in Grenzen.

Bei der Inlandsnachfrage haben die Investitionen das Wirtschaftswachstum getragen. Nicht zuletzt wegen der hohen Kapazitätsauslastung in der Industrie haben die Ausrüstungsinvestitionen weiter zugenommen. Die hingegen weiterhin schwache Entwicklung des privaten Konsums ist noch immer mit der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 sowie den gestiegenen Nahrungsmittel- und Energiepreisen zu erklären.

Gegenwärtig führt das hohe konjunkturelle Niveau zu einer spürbaren Entspannung am Arbeitsmarkt. 29 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) der Unternehmen sehen in den nächsten zwölf Monaten die Schaffung neuer Arbeitsplätze vor. Hingegen erwägen wie im Vorquartal 9 Prozent der Betriebe einen Personalabbau. Positiv wirkt sich ferner der nur moderate Anstieg der Arbeitskosten in den vergangenen Jahren aus. Dagegen zwingen Unsicherheiten über den Fortgang des konjunkturellen Aufschwungs und die internationale Konkurrenzsituation die Unternehmen zu vorsichtigem Handeln. Weitere Belastungen durch die anstehende Tarifrunde, den zunehmenden Fachkräftemangel und die Mindestlohndebatte erweisen sich ebenfalls als Hemmschuh für die Schaffung weiterer Stellen.

In Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten herrscht bei den regionalen Unternehmen trotz gestiegener konjunktureller Risiken per saldo wieder etwas mehr Optimismus als im 3. Quartal 2007. Während 34 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) der Betriebe mit einem günstigen Geschäftsverlauf rechnen, blickt jedes zehnte Unternehmen (Vorquartal 9 Prozent) mit Skepsis in die Zukunft.

Industrie auf nach wie vor hohem Niveau

In der Industrie, dem Wirtschaftsbereich, der maßgeblich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bestimmt, wird die aktuelle Geschäftslage per saldo etwas weniger günstig als im Vorquartal eingeschätzt. 58 Prozent (Vorquartal 61 Prozent) der Unternehmen sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während wie im Vorquartal 4 Prozent der Betriebe mit der Geschäftslage unzufrieden sind.

Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Zahl der ausländischen Auftragseingänge per saldo etwas verringert. 41 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) der Industriebetriebe konnten einen Zuwachs bei den Auftragseingängen aus dem Ausland realisieren. 11 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen mussten dagegen rückläufige Auslandsorders hinnehmen. Für das Jahr 2008 rechnen die Betriebe weiterhin mit einem dynamischen Exportgeschäft. Die heimischen Industriebetriebe erwarten vor allem eine anhaltend hohe Nachfrage aus den Ländern der Europäischen Union. Hoffnungen setzen sie zudem auf die Wachstumsmärkte in Mittel- und Osteuropa. Auch Russland, Indien und China versprechen hohe Zuwachsraten.

Im Bereich der inländischen Auftragseingänge berichten rund 34 Prozent (Vorquartal 39 Prozent) der Betriebe über einen Anstieg bei den Inlandsorders, während 12 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Industrieunternehmen Einbußen bei den Auftragseingängen aus dem Inland hinnehmen mussten. Die Industrieunternehmen melden eine hohe durchschnittliche Kapazitätsauslastung von 89 Prozent (Vorquartal 87 Prozent).

Die Beschäftigungspläne der Industriebetriebe haben sich per saldo nochmals verbessert. Rund ein Drittel der Unternehmen (Vorquartal 34 Prozent) plant eine Personalaufstockung, während 7 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Betriebe eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl in Betracht zieht. Hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den nächsten zwölf Monaten herrscht per saldo wieder etwas mehr Zuversicht als im vergangenen Quartal. 37 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Betriebe gehen von einer günstigeren Geschäftsentwicklung insgesamt aus, während 9 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen skeptisch in die Zukunft blicken.

Vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Kapazitätsauslastung und der guten Ertragslage ist in den kommenden zwölf Monaten ein weiterer Anstieg bei den inländischen Investitionen zu erwarten. Während 34 Prozent der Unternehmen ein höheres Investitionsniveau als in den letzten zwölf Monaten planen, sehen lediglich 13 Prozent der Betriebe rückläufige Investitionsausgaben vor.

Baugewerbe bleibt stabil

Das Stimmungsbild im heimischen Baugewerbe ist per saldo gegenüber dem Vorquartal nahezu gleich geblieben. Ein Viertel der Bauunternehmen (Vorquartal 16 Prozent) bezeichnet die Geschäftslage als gut, während 14 Prozent (Vorquartal 4 Prozent) der Betriebe mit dem aktuellen Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Erheblich verbessert hat sich im heimischen Baugewerbe die Lage bei den Auftragseingängen im Vergleich zum Vorquartal. Der Saldo aus positiven und negativen Stimmen liegt jetzt wieder im Plusbereich. Wachstumstreiber der Bauwirtschaft ist der Wirtschaftsbau. 47 Prozent der Unternehmen dieses Teilbereichs melden steigende Auftragseingänge, kein Betrieb berichtet von einem Rückgang. Im öffentlichen Hochbau haben sich die Auftragseingänge zumindest per saldo verbessert. Im Einzelnen weisen 8 Prozent (Vorquartal 0 Prozent) der Unternehmen steigende Auftragseingänge aus, ein Viertel der Betriebe (Vorquartal 33 Prozent) meldet rückläufige Auftragseingänge. Unbefriedigend haben sich dagegen die Auftragseingänge im Straßen- und Tiefbau und im Wohnungsbau entwickelt. Mehr als 35 Prozent der Betriebe im Straßen- und Tiefbau beklagen eine sinkende Ordertätigkeit. Im Wohnungsbau mussten rund 65 Prozent (Vorquartal 90 Prozent) der Betriebe noch immer Einbußen hinnehmen. Die Auslastung von Maschinen und Geräten liegt wie im Vorquartal bei 75 Prozent.

Rund 29 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) der Betriebe erwarten einen günstigeren Geschäftsverlauf in den nächsten zwölf Monaten. 14 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) der Unternehmen gehen von einer schlechteren Geschäftsentwicklung aus. Die Beschäftigungsplanungen der regionalen Bauunternehmen fallen per saldo vorsichtiger als im Vorquartal aus. 18 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) der Betriebe ziehen Neueinstellungen in Betracht. Rund 72 Prozent der Bauunternehmen rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit höheren oder gleichbleibenden inländischen Investitionsausgaben. Dabei ist neben dem Ersatzbedarf die Rationalisierung das Hauptmotiv der Investitionen.

Lage im Großhandel verschlechtert

Im Großhandel fällt die aktuelle Lageeinschätzung erneut ungünstiger aus. Rund 30 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) der heimischen Großhändler sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während sich 18 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Großhandelsbetriebe unzufrieden über die Geschäftslage äußern. Auch die Beurteilung des Kaufverhaltens hat sich per saldo verschlechtert. 54 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Unternehmen bezeichnen das Kaufverhalten ihrer Kunden als zurückhaltend. 31 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Großhändler rechnen mit einer besseren Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten. 18 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Unternehmen schätzen den weiteren Geschäftsverlauf pessimistisch ein. Per saldo ungünstiger fallen die Beschäftigungsperspektiven im heimischen Großhandel aus. Während 26 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) der Betriebe eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl beabsichtigen, planen 13 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen des Großhandels einen Personalabbau.

Konsumerholung lässt im Einzelhandel auf sich warten

Im Vergleich zum 3. Quartal 2007 hat sich die Stimmung im regionalen Einzelhandel trotz des Weihnachtsgeschäfts per saldo erneut etwas verschlechtert. Jeweils ein Fünftel der Einzelhandelsbetriebe spricht von einem guten (Vorquartal 22 Prozent) beziehungsweise von einem schlechten Geschäftsverlauf (Vorquartal 17 Prozent). Die Kauflust der Verbraucher wird durch die hohe Teuerungsrate und nach wie vor von der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn 2007 gebremst. Die Einschätzung des Kaufverhaltens der Kunden durch die heimischen Einzelhändler hat sich gegenüber dem Vorquartal per saldo deutlich verschlechtert. 3 Prozent der Einzelhandelsunternehmen bezeichnen das Kaufverhalten ihrer Kunden als kauffreudig. Die Hälfte der Betriebe stuft das Kaufverhalten als saisonüblich angemessen ein, rund 48 Prozent der Einzelhändler sprechen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Hingegen schätzen die Einzelhändler den weiteren Geschäftsverlauf insgesamt im Jahr 2008 per saldo besser als im Vorquartal ein. Rund ein Drittel der Einzelhandelsbetriebe (Vorquartal 28 Prozent) rechnet mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung, 8 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft. Eingetrübt haben sich die Beschäftigungsperspektiven im Einzelhandel. Wie im Vorquartal planen 15 Prozent der Unternehmen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl, während 18 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Betriebe des Einzelhandels eine Reduzierung des Personals vorsehen.

Dienstleister urteilen vorsichtiger

Die Beurteilung der konjunkturellen Situation durch die heimischen Dienstleister hat sich gegenüber dem 3. Quartal 2007 verschlechtert. 45 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) der Dienstleistungsbetriebe melden eine gute Geschäftslage, während jetzt 14 Prozent (Vorquartal 4 Prozent) der Unternehmen mit dem aktuellen Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind. Rund 45 Prozent der Dienstleistungsunternehmen berichten über steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal, 28 Prozent der Betriebe klagen hingegen über Umsatzeinbußen. 17 Prozent der Dienstleister melden einen Rückgang beim derzeitigen Auftragsvolumen. Jedes dritte Unternehmen verbuchte steigende Auftragsvolumina. Auch die Beurteilung der zukünftigen Geschäftsentwicklung insgesamt fällt etwas zurückhaltender als im Vorquartal aus. Rund 36 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Unternehmen rechnen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, 9 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Dienstleistungsbetriebe blicken dagegen mit Skepsis in die Zukunft. Trotz einer deutlichen Korrektur nach unten geben die Beschäftigungsplanungen der heimischen Dienstleistungsbetriebe per saldo weiter Anlass zu Optimismus. 38 Prozent (Vorquartal 54 Prozent) der Betriebe planen eine Erhöhung des Personalbestandes, während 12 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen Stellenstreichungen beabsichtigen.

Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet unter dem Stichwort "Konjunktur" unter www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.
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