Kernstück der Innovation ist die Kombination einer Hardware-Komponente, die eine kontinuierliche und ohne einen den Patienten belastenden Blutverlust Messung der Blutzuckerkonzentration erlaubt, mit einer Software-Einheit, die aus vergangenen und aktuellen Messwerten Vorhersagen für den wahrscheinlichen Blutzucker-Verlauf trifft. So soll es möglich sein, den Blutzuckerspiegel patientenspezifisch und sogar prädiktiv einzustellen. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, arbeiten Partner aus dem Bereich der Computermodellierung und der Informationstechnologie mit Partnern aus der Sensortechnologie und der klinischen Forschung zusammen.
Projektkoordinator Dr. Wolfgang Künnecke, Geschäftsführer der Trace Analytics GmbH, erklärte beim Kick-off Meeting in der letzten Woche: „Wir freuen uns sehr über die Förderung unseres Entwicklungsprojekt. Endlich können wir mit den Arbeiten starten und sind gespannt, ob die Kombination aus cleveren Computermodellen und exakter, sensitiver Sensorik eine beinahe voll automatisierte Blutzuckerkontrolle ohne Zeitverzögerung erlaubt. Im besten Fall könnte dies die Überlebensrate von Intensivpatienten noch weiter steigern.“
Das Projekt „GlukoSys“ wurde innerhalb des ZIM-Kooperationsnetzwerks „MoDiPro“ angestoßen. Projektpartner sind die Trace Analytics GmbH, die Biomax Informatics AG, die esqlabs GmbH und die Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH sowie der Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik an der RWTH Aachen und die Forschungsgruppe für Data-driven Computational Modeling am Helmholtz Zentrum München.
Über das ZIM-Kooperationsnetzwerk MoDiPro
Die strategische Ausrichtung des Netzwerks MoDiPro liegt in der Digitalisierung der Biotechnologie mit den beiden großen Anwendungsfeldern der Industriellen Biotechnologie/Nachhaltigen Ökonomie sowie der Individualisierten Medizin/Medizintechnik. Durch methodisch fortschrittliche Modellierung sowie Prognosen möchten die Netzwerkpartner sowohl biotechnologische Prozesse effizienter gestalten als auch optimierte und schnelle Entscheidungen z.B. in der Medizin ermöglichen. Als Produkte werden Softwarelösungen angestrebt, aber auch Hardware-Komponenten sowie Dienstleistungen, die auf der Vorhersagekraft von Computermodellen beruhen. Das Kooperationsnetzwerk MoDiPro wird im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Förderung in Phase 2 läuft von Juni 2018 bis Mai 2020. Weitere Informationen unter www.modipro.net.