Nicht nur wir leiden unter Minustemperaturen. Auch die Technik des Autos verfällt in Kältestarre. Vor allem die Batterie verliert massiv Energie. Gerade jetzt im Winter muss sie besonders schuften: Fahrlicht, Heckscheiben- und Sitzheizung, Gebläse und vieles mehr saugen ihr den Saft ab, bis der zündende Funke irgendwann ausbleibt. „Mit einem Starthilfekabel, einem hilfsbereiten Autofahrer und dem nötigen Know-how ist dieses Problem schnell gelöst. Doch Vorsicht: Durch falsches Anschließen können Elektrik und Elektronik des Fahrzeugs allzu schnell Schaden nehmen“, erklärt Olaf Menzel, Pflegeexperte von NIGRIN.
Fachmännisch überbrücken: So wird’s gemacht
Bevor es mit der Starthilfe losgeht, müssen die Zündung sowie alle Stromverbraucher an beiden Fahrzeugen ausgeschaltet werden. Mit dem roten Starthilfekabel werden die Pluspole der beiden Batterien verbunden. Anschließend ein Ende des schwarzen Kabels an den Minuspol der vollen Batterie und das andere Ende an einem Metallteil im Motorraum des Pannenwagens befestigen (z. B. den Motorblock). Sind die vier Anschlussklemmen richtig angebracht, den Motor des Energiespenders starten und im Leerlauf etwas Gas geben. Nun kann das liegen gebliebene Fahrzeug gestartet werden. Jetzt beim Empfängerfahrzeug starke Stromverbraucher – wie Abblendlicht oder Heckscheibenheizung – einschalten, um Schäden an der Elektronik des Empfängerfahrzeugs zu vermeiden. Am Ende die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder abklemmen. „Anschieben oder Anschleppen ist bei Autos mit Katalysator übrigens keine Alternative zum Starthilfekabel, da unverbrannter Treibstoff in den Kat gelangen und diesen beschädigen kann“, so Menzel. „Achtung: Beim Überbrücken muss darauf geachtet werden, dass beide Fahrzeuge die gleiche Bordspannung haben. Starthilfe durch einen Lkw mit 24-Volt-Bordnetz könnte einen Pkw mit 12-Volt-Bordnetz beschädigen“, so der Experte. Preiswerte und TÜV geprüfte Starthilfekabel sind im Bau- und Heimwerkermarkt erhältlich.
Dem Batteriestreik vorbeugen
„Im Schnitt halten Autobatterien rund vier Jahre. Wird die Batterie, zum Beispiel durch ständiges Fahren auf Kurzstrecken im Winter, stärker beansprucht, kann sie auch schon nach drei Jahren zusammenbrechen“, so Menzel. Um Startschwierigkeiten von Anfang an zu vermeiden, ist regelmäßige Vorsorge angesagt. „Gerade im Winter sollten Autobatterien hin und wieder auf ihren Ladestand kontrolliert werden“, so Menzel. Am einfachsten ist der Energiestatus mit einem Batteriemessgerät abzulesen. Das digitale „Battery Control“ zum Beispiel wird ganz bequem am Zigarettenanzünder angeschlossen und zeigt auf seinem LCD-Display direkt den Ladestand an. Ist die Batterie fast leer, lohnt es sich, ihr mit einem externen Batterieladegerät wieder neuen Saft zu geben.
Pflegetipps für den Stromspender
Damit die Batterie möglichst lange Strom spendet, ist Pflege ein wichtiger Punkt. „Besonders bei kalten Temperaturen ist die Sauberkeit des Batteriegehäuses enorm wichtig. Denn durch feuchten Schmutz fließen Kriechströme, die eine Batterie auf Dauer entleeren“, so Menzel. Ebenfalls empfiehlt es sich, die Pole mit Säureschutzfett zu konservieren. So bleiben die Übergänge vor Rostangriffen geschützt. „Bei guter Pflege kann eine Batterie bis zu sieben Jahren ihren Dienst verrichten“, sagt Pflegeprofi Menzel.
Produkte und Preise:
- Starthilfekabel 16 mm2 und 25 mm2, ab 14,95 € und ab 24,95 €.
- Battery Control 12 V und 24 V, ab 19,95 €.
- UniTEC Akku-Säureprüfer, ab 1,79 €.
- UniTEC Powerstation „Plus“ mit Compressor, ab 29,95 €.
- Absaar Erhaltungs-Batterieladegerät, 19,95 €
- Nigrin Batteriepolfett, 50g ab 3,99 €