Vor fünf Jahren veranstaltete das Goethe-Institut in São Paulo bereits ein einwöchiges Koproduktionstreffen, in dessen Mittelpunkt ein Pitching von etwa 50 langen Dokumentar- und Spielfilmprojekten stand. Die deutschen Gäste waren begeistert über die ungeheure Kreativität, die in den Exposés und in den Ausführungen der Teilnehmer deutlich wurde.
Während der Berlinale 2005 wurde ein Koproduktionsabkommen zwischen Brasilien und Deutschland unterzeichnet, das nur noch vom brasilianischen Kongress notifiziert werden muss. Brasilianische Finanzierungsmittel aus einem speziellen Fonds sind der Filmwirtschaft in Aussicht gestellt. Dies alles ist Ausdruck für das wachsende Interesse nach Zusammenarbeit und Austausch zwischen der deutschen und brasilianischen Filmwirtschaft.
Brasil Plural – Veranstalter des Brasilianischen Filmfestivals – hat auf Anregung des Kulturministers Gilberto Gil, gemeinsam mit dem Goethe Institut in Sao Paulo, die Initiative ergriffen, unterstützt durch das brasilianische Kulturministerium und den FilmFernsehfonds Bayern, die filmische Kooperation zwischen den Partnern weiter zu stärken und zu vertiefen. In München wird es um den Austausch von Informationen zu den Produktions- und Vertriebsbedingungen und den Finanzierungsmöglichkeiten in den beiden Ländern gehen. Anhand von Fallstudien sollen auch die bisherige Zusammenarbeit bei Produktion und Verleih nachgezeichnet und schließlich konkrete Filmprojekte zur internationalen Koproduktion vorgestellt werden.
Eingeladen sind Vertreter von Film- und Förderinstitutionen beider Länder wie Mario Diamante von der staatlichen Filmagentur ANCINE, Christine Berg FFA Berlin und Dr. Klaus Schaefer, FilmFernsehFonds Bayern. Ihr Kommen zugesagt haben international erfahrene Produzenten u.a. Mauricio Ramos von Videofilmes, der Produktionsfirma von Walter Salles (Central Station, Die Reise des jungen Che) und Sara Silveira von Dezenove Som e Imagens (Cinema, Aspirina & Vultures), Christoph Friedel, Pandora Film, Philipp Kreuzer, Bavaria Film, Christian Gockel, Beta Cinema.
Die Moderation übernimmt der Filmkenner und Leiter der Abteilung Künste des Goethe-Instituts. Dr. Bruno Fischli. „Ich hoffe, dass unsere Veranstaltung einen definitiven Impuls für die Verabschiedung des bei der Berlinale 2005 paraphierten Koproduktionsabkommens geben kann.“, so Bruno Fischli und für Dr. Klaus Schaefer ist diese Veranstaltung “ein weiterer Baustein in der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem FFF Bayern und dem Goethe Institut zur Stärkung des deutschen Film auf den internationalen Märkten“.