Wie sollten in Zukunft Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen - über die Unternehmenshierarchien - funktionsübergreifend und eben auch generationsübergreifend zusammenarbeiten?
„Glück schlägt Geld" (so der Titel eines lesenswertes Buches von Kerstin Bund (31), Wirtschaftsredakteurin der Wochenzeitung "Die Zeit") ist die Devise der Generation Y. Hat die Generation der nach 1980 Geborenen noch ein Interesse an „verschwendungsarmer" Zusammenarbeit oder haben junge Beschäftigte heute wenig Lust, sich zu Sklaven ihres Jobs zu machen? Was geht uns das Firmeninteresse an, Eigeninteresse geht vor?!
„Die Generation Y sucht Sinn, Spaß und fordert Zeit für Familie und Freunde. Sie können es sich leisten, so anspruchsvoll zu sein, denn sie sind begehrt und können Forderungen stellen: Anders leben. Anders arbeiten. Anders sein", so Kerstin Bund.
Eine Lean Organisation fordert Transparenz, Offenheit, Kommunikation, sich Einbringen, Engagement, neue Strukturen und das Abschneiden alter Zöpfe. Insofern sind in einer Lean Organisation Mitarbeiter, die anders leben, anders arbeiten und anders sein wollen, nicht nur willkommen sondern eine geradezu unabdingbare Voraussetzung.
Bei meiner Tätigkeit als Lean-Implementierungs-Coach kann ich immer wieder beobachten (hierbei ist es übrigens völlig unerheblich, ob in kleinen oder großen Unternehmen): Mitarbeiter wollen Lean arbeiten – nicht nur die Generation Y - keiner arbeitet gerne an Verschwendung. Insbesondere aber für die Generation Y ist es attraktiv, im Team - ohne die Beachtung der etablierten organisatorischen Grenzen - mit neuer agiler Arbeitsweise und Lebensweise Projekte zu verfolgen bzw. mitzuarbeiten, durchaus auch bei vollem Einsatz!
In einer Lean-Factory zu arbeiten, ist für die Generation Y äußerst attraktiv, nicht zuletzt ein weiterer gewichtiger Grund, sich als Unternehmen mit der Implementierung von Lean intensiv zu befassen.
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin