Infolge des Verkaufs verlustbringender Tochtergesellschaften, eines schwachen Werbemarktes und der anhaltenden Stagnation der Gesamtwirtschaft sanken Lycos Europes Umsätze 2002 auf EUR 118,0 Millionen, ein Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zu 2001 (EUR 150,7 Millionen). Im vierten Quartal 2002 verringerten sich die Umsätze von EUR 36,0 Millionen im Vorjahresquartal auf EUR 28,8 Millionen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2002 (EUR 27,2 Millionen) stiegen Lycos Europes Umsätze um 6 Prozent. Diese Verbesserung gelang, obwohl der Rahmenvertrag mit der Bertelsmann AG Ende Oktober 2002 ausgelaufen war.
Die gesamten Kosteneinsparungen wirkten sich substanziell auf die Reduzierung der Umsatzkosten aus. Lycos Europe konnte seine Bruttomarge daher im Vergleich zum Vorjahr von 11 Prozent signifikant auf 30 Prozent für das gesamte Geschäftsjahr 2002 steigern. Die Bruttomarge des vierten Quartals belief sich sogar auf 39 Prozent.
Trotz ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gelang es Lycos Europe, seine Verluste deutlich zu reduzieren. Der Betriebsverlust (EBIT) sank von EUR -927,7 Millionen im Jahr 2001 auf EUR -90,3 Millionen im Jahr 2002, eine Verbesserung um 90 Prozent. Der Jahresfehlbetrag verbesserte sich um 80 Prozent von EUR -909,4 Millionen im Jahr 2001 auf EUR -179,0 Millionen im Jahr 2002. Im Geschäftsjahr 2002 wurde der Jahresfehlbetrag durch eine Firmenwertabschreibung in Höhe von EUR -100,4 Millionen beeinträchtigt, die als Ergebnis aus Änderungen von Bilanzierungsgrundsätzen verbucht wurde. Im vierten Quartal 2002 betrug der Fehlbetrag EUR -1,5 Millionen im Vergleich zu EUR -28,9 Millionen im letzten Quartal 2001.
Am 31. Dezember 2002 beliefen sich Lycos Europes liquide Mittel auf EUR 219,6 Millionen. Der Cash Burn im vierten Quartal wurde negativ durch eine Zahlung in Höhe von EUR 10 Millionen im Rahmen des Vergleichs mit den ehemaligen Gesellschaftern der Tochtergesellschaft Massmarket beeinflusst. Lycos Europe geht davon aus, dass seine liquiden Mittel zur Finanzierung des Unternehmens ausreichen bis ein positiver Cash Flow generiert wird.
"Unser EBITDA-Break Even im vierten Quartal ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zur langfristigen Profitabilität und ist ein Ereignis, auf das jeder bei Lycos Europe besonders stolz ist", erklärte Christoph Mohn, Chief Executive Officer. "Wenn man vorausblickt, wird 2003 ein Jahr des Übergangs werden. Wir planen Investitionen zur Förderung unserer wichtigsten strategischen Ziele, der Umsetzung unserer Produktstrategie und der Entwicklung kostenpflichtiger Dienste als weitere bedeutende Einnahmequelle für uns."
Aus diesen Gründen erwartet Lycos Europe, in den nächsten Quartalen ein negatives EBITDA - Ergebnis zu verzeichnen. Gleichzeitig beabsichtigt Lycos Europe seine Finanzergebnisse im Jahr 2003 deutlich zu verbessern. Bezogen auf das Gesamtjahr plant Lycos Europe dabei nicht nur das Nettoergebnis, sondern auch die operativen Kenngrößen EBIT und EBITDA wesentlich zu verbessern.
In Millionen Euro (ausser Bruttomarge,
Aktienangaben und Veränderungen) Geschäftsjahr 2002(EUR) Geschäftsjahr 2001(EUR) Änderungen
Gesamtumsatz 118,0 150,7 -22 %
Bruttoergebnis 35,2 17,0 107 %
Bruttomarge 30 % 11 % 173 %
EBITDA -53,9 -133,3 -60 %
Betriebsergebnis (EBIT) -90,3 -927,7 -90 %
Jahresfehlbetrag -179,0 -909,4 -80 %
Jahresfehlbetrag pro Aktie -0,57 EUR -2,89 EUR