Energierückspeisung? Seit 20 Jahren Standard!
So gesehen darf sich das mittelständische Technologie-Unternehmen durchaus als eine Art Vorreiter der zur METAV 2010 vom VDW ins Leben gerufenen Initiative „bluecompetence“ bezeichnen, die den aktuellen Zeitgeist hinsichtlich Umweltschutz durch Ressourcenschonung und Energieeffizienz widerspiegelt. Denn bei der Hermle AG werden diese oft gebrauchten Schlagworte schon seit vielen Jahren über den gesamten Lebenszyklus eines CNC-Bearbeitungszentrums betrachtet, nämlich ab der Entwicklung und Herstellung der Maschine und bis hin zum Betrieb durch den Kunden! Dazu sagte Dietmar Hermle, Sprecher des Vorstandes der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: „Wir fertigen nicht nur konsequent Material sparend und energieeffizient, weil es plötzlich in Mode kommt, sondern weil wir aus Überzeugung für einen nachhaltigen Umweltschutz einstehen. Dass dies durchaus in Einklang zu bringen ist mit betriebswirtschaftlichen Aspekten beweisen wir schon seit gut 20 Jahren. Als das Thema Energiesparen noch gar keines war, begannen wir als Standardausrüstung wirkungsvolle Energierückspeisungssysteme in unsere Maschinen einzubauen, was den Kunden seither erhebliche Energiekosten spart und zu mehr Wettbewerbskraft verhilft.“
Mineralguss und andere Werkstoffe mit günstiger Umweltbilanz
Ausgehend vom Lebenszyklus eines CNC-Bearbeitungszentrums, setzt Hermle AG auf eine vergleichsweise energiearme Herstellung der Grundmaschine und der Maschinenbauteile in Mineralgusstechnologie. Darüber hinaus wird, wann immer möglich, eine Leichtbauweise praktiziert und hier verhilft die virtuelle Entwicklung sowie Optimierung von Grundsystemen und Baugruppen zu einem sehr effizienten Materialeinsatz. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang auch, dass die Hermle AG einen sehr hohen Grad an Eigenfertigung an nur einem zentralen Standort pflegt, wodurch sich Transporte und Lieferverkehr auf ein Minimum beschränken, und ansonsten für Materialien und Kaufteile lokale Bezugsquellen im deutschsprachigen Raum bzw. im nahen Europa bevorzugt werden. Schließlich wird schon bei der Konstruktion und Auslegung der Maschinenelemente und Komponenten sorgsam darauf geachtet, dass die gebotene Leistungsfähigkeit und der Energieeinsatz zu vereinen sind, etwa durch die Auswahl qualitativ höherwertiger Maschinenelemente wie Wälzlager, Kugelgewindetriebe, Antrieben, Servoachsen und dergleichen mehr, was sich wiederum energiesparend auswirkt und auch den Wartungs- sowie den Serviceaufwand minimiert.
Energieeffizienz und Ressourcenschonung
beginnt schon bei der Entwicklung
Nicht zuletzt erlauben die im Entwicklungs-Vorfeld intensiven Beratungen und Abklärungen bei unterschiedlichsten Kunden und Anwendern die jeweils optimale weil leistungsgerechte Auslegung der Antriebstechnik, was Überdimensionierungen, die aber nur einen höheren Energieverbrauch mit sich bringen und diesen am Ende gar nicht wert schöpfend nutzen, vermeiden hilft. Selbiges gilt für die Auslegung und Dimensionierung der Kühlsysteme, die, in Verbindung mit der Energierückgewinnung und der energiesparenden Regelungstechnik (situationsbedingtes Abschalten, Feierabendabschaltung, minimierte Warmlaufphase), den Energiebedarf auf das benötigte Maß reduziert und sich mit steigenden Energiekosten als Wettbewerbsvorteil erweist. Weiteres Einsparpotenzial bietet der Druckluftbedarf, der bei den Hermle-Bearbeitungszentren auf ein Minimum verringert ist, weil z. B. die Wälzführungen mit Langzeitschmierungen und die Spindeln zu 80% mit Fettschmierung versehen sind.
Der „andere“ Ressourcenschutz: höchste
Qualität für eine lange Lebensdauer
Alle die genannten Maßnahmen sowie die erwähnte hohe Qualität der mechanischen Bauteile und Maschinenelemente führen schließlich zu einer bekannt langen Lebensdauer der CNC- Bearbeitungszentren, was ebenfalls als wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung anzusehen ist. Denn wer keine hochwertigen Komponenten einsetzt, wird des öfteren einen teuren Tausch vornehmen müssen, was nicht nur einen gewissen Maschinenstillstand, sondern auch die (ansonsten eigentlich überflüssige) Herstellung eines Ersatzteils anstößt, was wiederum mit entsprechenden Material- und Energieaufwändungen verbunden ist... . Dazu äußert sich Dietmar Hermle in alle Deutlichkeit: „Mit dem Postulieren von Schlagworten allein ist es eben nicht getan. Nur eine ganzheitliche Betrachtung macht Sinn und ist fair, denn wer sich auf die Fahnen heftet, eine energieeffiziente Werkzeugmaschine anzubieten, ist deswegen noch lange nicht als energieschonender und ressourcensparender Produzent einzustufen!“
Ressourcenschonung und Energieeffizienz
als Querschnittsfunktionen im Unternehmen
Wie ernst es ihm selbst und den Verantwortlichen sowie den Mitarbeitern im gesamten Unternehmen Hermle AG damit ist, lässt sich daran ablesen, wie in den letzten Jahren in die Gebäudetechnik und damit auch in die Energieeffizienz investiert wurde. Das beginnt zum einen schon bei der intelligenten mehrgeschossigen Bauweise der Produktionshallen, was zunächst weniger Land- und Flächenverbrauch zur Folge hat. Zum anderen besteht die klare hauseigene Vorgabe, bei allen Neubauten am Standort für einen „natürlichen“ Ausgleich zu sorgen, in dem Biotope und Teichanlagen angelegt, Nistkästen für Vogel und Fledermäuse installiert und vor allen Dingen in und um die Gebäude herum möglichst viele Blumen, Sträucher und Bäume gepflanzt werden. Bezüglich Energieversorgung setzt die Hermle AG auf ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, das je nach Bedarf sowohl zur Energiegewinnung als auch für den Notbetrieb zum Einsatz kommt. Darüber hinaus wird über das Kompressor- System Wärmerückgewinnung praktiziert und diese wiederum unterstützt die Warmwasser- Versorgung. Zudem ist das gesamte Werk mit einem integrierten Melde- und Leitsystem sowie einer Klimaregelung ausgerüstet und es gibt eine Lichtsteuerung mit Pausen- und Nachtabschaltung. Alle diese Maßnahmen haben immer nur zwei Dinge zum Ziel: den Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsklima zu verschaffen und parallel dazu dieses so zu steuern, dass möglichst wenig Energie benötigt und so gut wie keine verschwendet wird. Das hat, wie man bei der Hermle AG unumwunden zugesteht, hinsichtlich Ressourcen-, Umwelt- und Arbeitswelt-Schonung sowie Energieeffizienz durchaus sowohl „erzieherische“ als auch wirtschaftliche Gründe, denn das eine muss das andere ja nicht ausschließen!