In diesem Zuge sollte auch eine neue Bühne im Gemeindesaal installiert werden, welche eine festliche und funktionale Atmosphäre darstellen soll sowie den Gemeindesaal multifunktional einsetzen lässt. Da die Platzverhältnisse insgesamt sehr eng sind, kam eine klassische mobil auf- und abbaubare Bühne nicht in Frage. Stattdessen sollte die Bühne als Festinstallation im Saal versenkbar sein, so dass die Fläche im Gemeindesaal auch im eingefahrenen Zustand der Bühne im Gemeindesaal u.a. für Tagungen, Hochzeiten, Banketts etc. genutzt werden kann. Anders ausgedrückt: die Bühne sollte in der Größe und in der Höhe flexibel einsetzbar sein und vor allem im Boden komplett versenkt werden.
Dabei war der Wunsch, dass die Bühnenpodeste elektrisch stufenlos höhenverstellbar sind und nicht mechanisch. Insgesamt wurden 16 Bühnenelemente 1x2m definiert, die einzeln höhenverstellt werden können. So können je nach Veranstaltung z.B. für ein Konzert alle 16 Bühnenelemente stufenlos bis zu einer Höhe von 80 cm hochgefahren werden. Bei einer kleineren Veranstaltung wie beispielsweise einer Lesung, bei der nur ein Teil der Podeste benötigt werden, können auch nur die Hälfte der Podeste in die gewünschte Höhe verstellt werden. Die Höhenverstellung erfolgt dabei nicht wie üblich über eine mechanische Schnittstelle, sondern über eine innovative, elektrische Schnittstelle. D.h. das Steuergerät wird über einen Stecker an das Podest verbunden und kann so stufenlos elektrisch höhenverstellt werden.
In der detaillierten Ausführung wurde ein Praktikus 750 Rahmen von der Firma Mott Mobile Systeme als Grundlage verwendet und dort wurde die Antriebstechnik integriert. Das Podest ist in dieser Ausführung nicht mehr als Steckfusspodest erkennbar, sondern als ein kompaktes und elegantes Motorpodest. Eine besondere Herausforderung war, dass die Oberfläche der Podeste mit dem Parkettboden des Gemeindesaals belegt wird. Damit nicht genug: die eleganten Parkettriemen mussten fortlaufend zum bestehenden Parkett montiert werden, so dass der Verlauf der Parkettmaserung vom Podest zum bestehenden Boden ein einheitliches und harmonisches Bild ergeben.
Die Entwicklung des Gesamtkonzeptes des Motorpodests erfolgte dabei in sage und schreibe drei Wochen zusammen mit einer Fachfirma im Bereich Bühnenbau aus der Schweiz. Im Rahmen des Zeitplans des Ersatzneubaus mussten die Bühnenelemente über einen Kran in das Gebäude befördert werden bevor die neuen Fenster fest montiert wurden, so dass der definierte Zeitplan eingehalten werden musste. Von da an konnte die Montage in die bereits bauseits bereitgestellte Grube innerhalb einer Woche im Gemeindesaal erfolgen.
Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten bietet dem Landenberghaus heute ein höhenverstellbares Motorpodest der Extraklasse und vereint historischen Glanz mit modernster Technik.