Koppelmann würdigte das herausragende schriftstellerische Talent des 49-jährigen. Die WAK könne mit Recht stolz sein, einen der erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands als Kommunikationswirt ausgebildet zu haben. Schätzing, der neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch kreativer Geschäftsführer der Kölner Agentur INTEVI ist, sei ein Mensch mit ungewöhnlich vielen Talenten auf verschiedenen Arbeitsgebieten. Frank Schätzing freute sich sichtlich über die Medaille, bedankte sich und gratu-lierte der Akademie zum 50-jährigen Jubiläum. Er erinnere sich gerne an seine WAK-Ausbildung zurück, die erfolgreich den Grundstein für seine Karriere in der Werbebranche gelegt habe. Die WAK sei aber weit mehr als eine Schule der Werbung, sondern vielmehr eine Startrampe für Kommunikatoren aller Art und sie sei in gewisser Weise auch für seinen Werdegang als Schriftsteller verantwortlich. Schätzing: „Ich habe an dieser Akademie gelernt, dass Kommunikation keine Glückssache ist, sondern vor allen Dingen die Kunst der Reduktion, dass heißt Überzeugen durch Weglassen. Nichts erzählen, worauf man auch verzichten kann, sondern einzig Fokussieren auf das absolut Wesentliche - und das so pointiert wie möglich.“
Auch Helge Malchow, Verlegerischer Geschäftsführer von Kiepenheuer & Witsch, dem derzeitigen Verlag von Frank Schätzing, übermittelte der WAK in seiner Laudatio seine herzlichsten Glückwünsche zum Jubiläum. Der Roman „Der Schwarm“ von Frank Schätzing sei ein phänomenales publizistisches Ereignis. Das Buch habe in der ganzen Welt Euphorie und Anerkennung ausgelöst und hervorragende Verkaufszahlen erzielt. Schät-zing sei wahrlich ein Schriftsteller außerhalb der Reihe, denn er entwerfe nicht nur auf geniale Weise seine Buch-Cover selber, sondern mache aus seinen Lesungen regelrechte Multimedia-Shows. Mit dem Erscheinen des Buches „Der Schwarm“ habe der Autor für passende Filmeinspielungen von Unterwasseraufnahmen gesorgt sowie fesselnde Licht- und Klangwel-ten selbst komponiert. Auch die komplette Vermarktung des Buches habe in enger Zusammenarbeit zwischen Verlag und Autor stattgefunden.
Nachdem der offizielle Teil der Medaillenverleihung beendet war, ging man zum gemütlichen Teil über. Insgesamt 100 geladene Gäste, darunter die Dozenten der WAK und Ehrengäste wie Frau Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln feierten in den Räumen der WAK.
Die Medaille:
Mit der Dr. Kurt Neven DuMont-Medaille ehrt die WAK bereits seit 1976 Persönlichkeiten oder Institutionen des öffentlichen Lebens, die sich in besonderem Maße für die Entwicklung der Kommunikation oder Medien-branche eingesetzt haben. Damit wird das Gedächtnis an eine Persönlichkeit wach gehalten, der die Akademie zu großem Dank verpflichtet ist. Dr. Kurt Neven DuMont, der ehemalige Herausgeber des Kölner Verlagshau-ses, gehörte zu den Gründern der damals Rheinisch-Westfälischen Werbe-fachschule und heutigen WAK Westdeutsche Akademie für Kommunikation e. V. und zeitlebens zu ihren maßgeblichen Förderern. Zu den Medaillenträgern der vergangenen Jahre zählen Persönlichkeiten wie Alice Schwarzer, Wolfgang Clement und Reiner Calmund.
Der Preisträger:
Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, studierte Kommunikationswissen-schaften, war Creative Director in internationalen Agentur-Networks und ist Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi, deren kreativer Geschäftsführer er ist.
Er begann Anfang der Neunziger, Novellen und Satiren zu schreiben und veröffentlichte 1995 den historischen Roman „Tod und Teufel“, der bis heute eine Auflage von 250.000 Exemplaren erreicht hat. Nach zwei weiteren Romanen und einem Band mit Erzählungen erschien 2000 der Bestsellerroman „Lautlos“, ein politischer Thriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999, den die Presse als „schillernde Momentaufnahme des ausgehenden Jahrtausends“ lobte. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln. Er erhielt den KölnLiteraturpreis 2002 und die Corine 2004. Sein Buch „Der Schwarm“ ist seit Erscheinen 2004 auf den Bestsellerlisten, wird in 16 Sprachen übersetzt. Über 740.000 Exemplare sind bereits verkauft.
Zur Historie der WAK
Die Geburtsstunde der Westdeutsche Akademie für Kommunikation e.V. schlug am 27. September 1956 im Plenarsaal der IHK in Köln. Damals nannte die Akademie sich noch „Rheinisch-Westfälische Werbefachschule“ und es ahnte wohl niemand, welche interessante Entwicklung diese zunächst kleine und unbedeutende Institution in den nächsten 50 Jahren nehmen würde. Mit 43 Studenten, die eine Ausbildung als „Wer-beassistent“ absolvierten, ging man an den Start. Heute sind es jährlich rund 600 Studierende, die an der inzwischen längst umbenannten „Westdeutschen Akademie für Kommunikation e. V.“ in Köln eine Ausbildung in den Bereichen Werbung, Marketing und Kommunikation absolvieren. Rund 10.000 Studierende also, die die Akademie seit ihrer Gründung in die Medienlandschaft entlassen hat. In diesem Jahr blickt die gemeinnützig organisierte Akademie, die von 80 Mitgliedern, Unternehmen und Einzelpersonen getragen wird, auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück.
zur Historie:
Gegründet wurde die WAK 1956. Zum Vorsitzenden wurde der Zei-tungsverleger Dr. Kurt Neven DuMont gewählt, Initiator und Stifter der Medaille. Dem Vorstand gehörten weiter an: der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Werbung Otto Ernst Wülfing, der Hauptgeschäfts-führer der Industrie und Handelskammer zu Köln, Dr. Bernhard Hilger-mann, der Messedirektor Carl Ferdinand von der Heyde und der Werbe-leiter im Hause Coca Cola Dr. Rudolf Brandes. Die Schulleitung übernahm Prof. Dr. Siegfried Behn, der an der Universität in Bonn Psychologie unterrichtete. Der Unterricht der „Rheinisch-Westfälischen Werbefachschule“ fand in den Abendstunden in den Räumen der Kölner Verwaltungsschule statt. Erfreulicherweise wurde die Ausbildungsstädte in den folgenden Jahren von immer mehr Schülern besucht. So war die unerwartet starke Nachfrage nach Studienplätzen eine Bestätigung für die glückliche Konzeption der Schule. „Die Gründungsmitglieder haben damals quasi aus dem Nichts eine Basis geschaffen, um dem Beruf des „Werbeassistenten“ auf die Beine zu helfen, dessen theoretische Grundlagen – abgesehen von einigen Fachbüchern – ziemlich konturlos im Nebel hingen“, so Prof. Dr. Ulrich Stangl, seit zehn Jahren Akademieleiter der WAK.
Von Beginn an sehr expansiv eingestellt, weitete man das Bildungsangebot in den Folgejahren stetig aus. Parallel zu dieser Entwicklung wuchs auch die Kapazität der Studienplätze. Um ein größeres Raumangebot nutzen zu können, zog man 1963 in den Stadtteil Köln-Ehrenfeld, sechs Jahre später in die Glockengasse 4711 und 1994 schließlich in die Golsteinstraße mit fünf neuen Hörsälen. Aber auch da blieb die inzwi-schen unbenannte WAK nicht allzu lange. 2003 folgte der Umzug in das ehemalige Kloeckner-Moeller Gebäude in der Bonner Straße 271. Nachdem nun ein halbes Jahrhundert vergangen ist, ist die WAK besonders in der Kölner Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Nicht ohne Grund ist sie zur größten privaten Kommunikationsakademie in Deutsch-land gereift.
Die Studierenden können sich für einen von 13 marketingspezifischen Studiengängen entscheiden, die in Abend- Tages- und Wochenendform angeboten werden. Rund ein Drittel der Schüler lässt sich in einem zweijährigen Studiengang zum Kommunikationswirt ausbilden. „Das sind zum größten Teil Abiturienten, Volontäre oder Trainees, die im Rahmen ihrer praktischen Agenturtätigkeit eine Ausbildung an der WAK absolvieren“, so Akademieleiter Prof. Ulrich Stangl.
Im Unterschied zu vielen staatlichen Hochschulen steht für die WAK die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis an oberster Stelle. So arbeiten fast alle der insgesamt 130 Dozenten in Agenturen oder Unternehmen. Auch die in Projektform erstellten Abschlussarbeiten der Schüler haben stets einen praktischen Bezug. Die Aufgabenstellungen kommen von konkreten Auftraggebern aus der Wirtschaft, darunter Unternehmen, Verbände, verschiedene Institutionen oder Agenturen. „Egal, ob es dabei um die Erstellung von kompletten Marketingkonzepten, die Entwicklung von kreativen Werbekampagnen oder Verkaufsförderungsmaßnahmen geht, die Schüler werden direkt mit der harten Realität des Berufslebens konfrontiert,“ erklärt Stangl die pädagogische Ausrichtung der Kommunikationsakademie.