Wie die intelligente Suchlösung den Informationszugriff auf die mächtigen Datenbestände von Wikipedia optimiert, hat die Freie Universität Berlin erstmals auf der diesjährigen internationalen Konferenz der Wikimedia Foundation Wikimania in Buenos Aires demonstriert. Verglichen mit herkömmlichen, hierarchisch aufgebauten Navigationsmethoden wie der klassischen Baumstruktur, ermöglicht die entwickelte Faceted Search dem Nutzer, deutlich effizienter auch durch sehr große Informationsmengen zu navigieren. Anstatt sich durch verschachtelte und immer unübersichtlicher werdende Ebenen zu klicken, kann der Nutzer seinen Suchweg bei der facettenreichen Suche frei definieren: Er navigiert zum gewünschten Artikel, indem er aus bestimmten Kriterien seine individuelle Auswahl gemäß dem persönlichen Verständnis des Sachverhalts trifft. Diese Suchkriterien in Form eines bedienfreundlichen Filtersystems sind von der Technologie intelligent in Abhängigkeit der vorliegenden Inhalte vorgegeben und vom Anwender in beliebiger Reihenfolge und Konstellation frei wählbar. Mit wenigen Klicks lassen sich so auch komplexe Fragen wie „Gib mir alle Filme von Woody Allen, in denen Mia Farrow eine Rolle hat“ oder „Gib mir alle Flüsse, die in den Rhein münden und länger als 250 Kilometer sind“ mithilfe von Wikipedia-Wissen beantworten.
Diese weit über die normale Wikipedia-Suche hinausgehenden Abfragemöglichkeiten ergeben sich aus der Verwendung der Datenbasis des wissenschaftlichen Gemeinschaftsprojekts DBpedia. Sind die Inhalte von Wikipedia zu einem Großteil unstrukturiert und die Nutzung und Weiterverarbeitung daher nur mit großem Aufwand möglich, extrahiert DBpedia die neben (unstrukturiertem) Fließtext enthaltenen, strukturierten Informationen wie Infoboxen oder Tabellen aus der englischen Wikipedia-Version, die über drei Millionen Artikel enthält. Durch die Anreicherung mit Metadaten können sie als Datenbasis für fortgeschrittene Fragen verwendet und Web-Anwendungen zugänglich gemacht werden. „DBpedia ermöglicht es, Wikipedia wie eine relationale Datenbank abzufragen“, so Prof. Dr. Christian Bizer, Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik mit dem Schwerpunkt Web-basierte Systeme an der Freien Universität Berlin.
neofonie unterstützt das DBpedia-Projekt im Rahmen ihrer Initiative neofonie open in Form eines Vollzeit-Entwicklers, der seit Februar 2009 75% seiner Arbeitszeit in DBpedia investiert. Die Ergebnisse aus dem Gemeinschaftsprojekt werden von neofonie auch in laufende Forschungsprojekte und ihre Lösungsfamilie neofonie search integriert.
Weitere Informationen zur Partnerschaft von neofonie open und DBpedia finden Sie unter: http://open.neofonie.de/....
Der gemeinschaftlich von neofonie und der Freien Universität Berlin entwickelte Wikipedia-Facet-Browser kann unter http://dbpedia.neofonie.de ausprobiert werden.