Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) beschäftigt als Kommunalverband 13.000 Mitarbeiter und betreibt u.a. 19 Krankenhäuser in denen seit 2002 das psychiatrische Informationssystem NEXUS / PSYCHIATRIE eingesetzt wird.
Dem Verband mit Sitz in Münster wurde nach einer intensiven Prüfung von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bescheinigt, dass die Patientendaten in der IT-Abteilung des LWL geschützt sind. „Wir haben mit dieser freiwilligen Zertifizierung in der kommunalen IT-Landschaft ein Zeichen gesetzt“, sagte der stellvertretende LWL-Direktor Dr. Fritz Baur. Das Zertifikat zeige auch, dass sich die Patienten des LWL-Psychiatrieverbundes auf den vertrauensvollen Umgang mit ihren Daten durch die LWL-IT verlassen können.
In zehn Prüfblöcken über einen Zeitraum von drei Jahren schauten die externen Gutachter ganz genau hin: Entsprechen die organisatorischen Abläufe, die Dokumentationen und die räumlichen Gegebenheiten rechtlich sowie technisch den Datenschutzbestimmungen? „Wir haben aufgrund der Ergebnisse der Prüfungsgesellschaft einige Umstellungen vorgenommen“, erklärte der Leiter der IT-Abteilung des LWL, Wieland Schäfer. Die Mitarbeiter, die für die LWL-Kliniken zuständig sind, arbeiten beispielsweise in abgeschlossenen Bereichen, die von Außenstehenden nur nach Anmeldung betreten werden dürfen. Es gibt genaue Vorschriften für die Weitergabe oder Vernichtung von Festplatten, die Patientendaten enthalten. Sämtliche Mitarbeiter, die Kontakt zu Patientendaten haben, erhielten zusätzlich eine Schulung zum Gesundheitsdatenschutz und sie verpflichteten sich schriftlich, die Bestimmungen einzuhalten. Der Ärztliche Direktor der LWL-Klinik Münster, Prof. Dr. Thomas Reker, hat dafür die medizinisch-fachliche Aufsicht übernommen.
„Der Aufwand hat sich gelohnt“, resümiert Schäfer. Nicht nur für den LWL-Psychiatrieverbund, sondern auch weitere LWL-Fachabteilungen würden nun von den neu entwickelten Sicherheitsstandards profitieren.