Frau Blatzheim-Roegler
Wie weit ist die Technologie schon fortgeschritten, dass heißt mit welchen Reichweiten kann man nach wie langer Ladezeit rechnen? Gerade im Gütertransportbereich ist das sicherlich ausschlaggebend.
Herr Robert Orten
Ja, ab sofort könnte eine Innenstadtbelieferung mit diesem Elektro-LKW erfolgen. Das Fahrzeug hat eine max. Reichweite von ca. 180 km und muss danach etwa 7 - 8 Stunden aufgeladen werden, was
bedeutet: tagsüber ausliefern, nachts aufladen. Rund 20 Prozent der CO²-Emissionen in Deutschland werden durch den Straßenverkehr produziert, hier gibt es enormes Einsparpotential.
Ein Mittelklasse-LKW stößt in 5 Jahren bei 30 000 km Laufleistung im Jahr 105 t CO2 aus, ein Elektro- LKW ist nahezu vollkommen geräusch- und emissionslos unterwegs. Staatliche Zuschüsse und Anreize könnten hier helfen, die Technik am Markt zu etablieren.
Frau Blatzheim-Roegler
Absehbar steigende Spritpreise und eine von uns geforderte Erhöhung der LKW-Maut ergeben in Zukunft sicher andere Rahmenbedingungen für neue Logistikkonzepte. Für nachhaltige Mobilität und eine saubere Umwelt sollte vor allem über Verkehrsvermeidung, auch im Logistikbereich, nachgedacht werden. Natürlich wird, gerade im innerstädtischen Ziel- und Quellverkehr, nicht vollkommen auf Lastkraftwagen verzichtet werden können. Durch innovative eingebrachte Techniken und verkürzte Laufzeiten ist die wirtschaftliche Bilanz eines E-LKW sicherlich etwas schlechter als die eines "herkömmlichen" LKW.
Herr Robert Orten
Eine Langzeit-Wirtschaftlichkeitsrechnung hat gezeigt, dass über einen Zeitraum von 8 Jahren Nutzung unter Berücksichtigung der heutigen Diesel-Kraftstoffpreise, die gewiss weiter steigen werden, der 12t Smith Elektro-LKW eine monatliche Kostenbelastung von ca. 2.250,00 € gegenüber 2.750,00 € für einen konventionellen LKW aufzeigt. Die Hemmschwelle liegt allein im Anschaffungspreis, der nahezu doppelt so hoch ist wie der eines konventionellen Nutzfahrzeugs.
Frau Blatzheim-Roegler
Über dauerhafte und auch sinnvolle Maßnahmen zur Förderung von E-Mobility ist sicher noch ausführlich zu diskutieren. Denkbare Ansätze sind verschärfte Einfahrvorschriften in Innenstadtbereiche nach Emissionen, Bevorzugung von elektromobil-betriebenen Fahrzeugen durch spezielle Parkzonen oder bei der LKW-Maut sowie Sonderabschreibungen und Zinsvergünstigungen durch die KfW. Zugleich möchte ich betonen, dass E-Mobility, egal ob im Individual- oder im Transportverkehr, nur dann wirklich sinnvoll und auch sauber ist, wenn der zur Nutzung gebrauchte Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Energien generiert wird und somit eine neutrale CO²-Bilanz aufweist.
Herr Robert Orten
Selbstverständlich soll die Ladung der Elektrofahrzeuge aus der Steckdose mit regenerativ erzeugtem Strom erfolgen. Diese Energie muss von den Stromanbietern zur Verfügung gestellt werden. Wir haben mit der SWT Trier Herrn Dr Hornfeck auf regionaler Ebene einen sehr kompetenten Ansprechpartner um diesen Gedanken zu verwirklichen, eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur anzubieten.
Frau Blatzheim-Roegler
Für Rheinland-Pfalz als Flächenland stellt sich auch die Frage, wie Elektromobilität das Mobilitätsverhalten in den ländlichen Räumen prägen kann. Gerade hinsichtlich der breiten Nutzungsspektrums und der Reihe von Vorteilen wird die Landesregierung die aufkommenden Fragen mit den Partnern des bestehenden "Kompetenznetzwerk Elektromobilität" erörtern und auch gegenüber dem Bund aktiv werden und entsprechende Initiativen einfordern.