„Für immer mehr Unternehmen und Behörden ist die Einführung von PDF/A keine Frage mehr“, fasst Harald Grumser, Vorstandsvorsitzender des PDF/A Competence Center zusammen. „Vielmehr geht es den Verantwortlichen darum, die richtigen Wege und Strategien zu finden. Hier waren die Anwenderberichte aus unterschiedlichen Branchen für die Konferenz-Teilnehmer eine exzellente Informationsquelle.“
Dem PDF/A Competence Center ist es einmal mehr gelungen, hervorragende Redner für seine Konferenz zu gewinnen. So zeigte beispielsweise Bernhard Zöller von der Unternehmensberatung Zöller & Partner GmbH, warum PDF/A bei der Formatkonsolidierung erste Wahl ist. Insbesondere wenn es um die Archivierung farbiger Dokumente geht, hat PDF/A eindeutige Vorteile. Stephen Levenson, IT-Spezialist für Strategie und Planung beim Administrative Office der US Courts in Washington, stellte dar, wie seine Institution die Migrationskosten mit Hilfe von PDF/A auf ein Minimum reduzieren konnte. Leonard Rosenthol, PDF Standards Architect bei Adobe Systems, vermittelte in seiner Keynote interessante Informationen bezüglich der Weiterentwicklung des ISO-Standards für die Langzeitarchivierung von PDF-Dokumenten. Dabei unterstrich er, dass PDF/A-1 – neben PDF/A-2 – weiter bestehen wird und zu PDF/A-2 uneingeschränkt aufwärtskompatibel ist. “In der Regel sollte PDF/A-1 auch nach der Verabschiedung von PDF/A-2 weiter verwendet werden. Man sollte nur dann PDF/A-2 einsetzen, wenn dies aufgrund entsprechender technischer Neuerungen wirklich erforderlich ist“, so Leonard Rosenthol.
Ebenfalls auf großes Interesse stießen die beiden Anwender-Keynotes. Jacob Bielfeldt von der Techniker Krankenkasse zeigte, wie sein Versicherungsunternehmen schrittweise PDF/A unternehmensweit eingeführt hat. Dr. Silke Stapel vom EU Publications Office berichtete über die gelungene Umstellung der digitalen Bibliothek auf PDF/A in die digitale Bibliothek.
In den jeweils parallel stattfindenden Themen- bzw. Branchentracks ging es ins Detail. Auf besonderes Interesse stießen dabei unter anderem rechtliche Aspekte, die es bei der Langzeitarchivierung bzw. Aufbewahrung von E-Mails zu berücksichtigen gilt, die effiziente Nutzung von Metadaten sowie die Unterschiede zwischen PDF/A-1a und PDF/A-1b.
Die abschließende Podiumsdiskussion u. a. mit Vertretern der Fachverbände AIIM, Aproged und VOI unterstrich die zunehmende internationale Verbreitung von PDF/A. So haben beispielsweise in den letzten Monaten Argentinien, Brasilien, China und Uruguay PDF/A als nationalen Standard für die digitale Langzeitarchivierung verabschiedet. In den USA, so erläuterte Betsy Fanning von der AIIM, arbeiten immer mehr Bundesstaaten an Vorschriften für den Einsatz von PDF/A. In Europa ist PDF/A bereits in zahlreichen Ländern gesetzt.
Unmittelbar vor der Konferenz ist T-Systems dem PDF/A Competence Center als 100. Mitglied beigetreten. Insgesamt hat der Fachverband nun 101 Mitglieder aus ca. 20 Ländern.