Der Tarifabschluss ist ein wichtiges Zeichen für unsere Branche. Das gilt aus mehreren Gründen: Unser Ziel war es immer, einen Tarifabschluss für unser Handwerk zu erreichen, der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für allgemeinverbindlich erklärt werden kann. Das ist nach harten und intensiven Verhandlungen gelungen. Der ausgehandelte Tarifvertrag hat Signalwirkung – auch über die Branche hinaus. Anders als häufig dargestellt, ist das Gebäudereiniger-Handwerk ein attraktives Beschäftigungsfeld. Das oft gezeichnete Bild der Reinigungskraft, die zu Konditionen des gesetzlichen Mindestlohns ihrer Arbeit nachgeht, ist schlichtweg falsch. Bereits in den vergangenen Jahren lagen die Löhne in der Gebäudereinigung deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn – das wird auch in Zukunft so sein. Während dieser im kommenden Jahr 8,84 Euro pro Stunde beträgt, wird ein Gebäudereiniger in Westdeutschland in der Lohngruppe 1 10,30 Euro und sein Kollege in Ostdeutschland 9,55 Euro verdienen. Es ist davon auszugehen, dass die Schere zwischen dem gesetzlichen Mindestlohn und dem Tarif in unserem Handwerk weiter auseinandergeht.
Unsere Branche setzt mit dem Tarifvertrag ein Zeichen für gute Arbeitsbedingungen und ein sicheres, faires Entgelt für ihre Beschäftigten. Vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist der Tarifabschluss der richtige Schritt. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass eine Beschäftigung im Gebäudereiniger-Handwerk auch in Zukunft attraktiv ist. Ich hoffe und wünsche mir, dass unsere Auftraggeber die für unsere Mitarbeiter positive Entwicklung mittragen und damit ihre Wertschätzung für die hochwertige Arbeit der Reinigungskräfte zum Ausdruck bringen.