Die Leitung des Museums mit Ulrike Hagemeier und Benno Dräger äußerte sich erfreut über diese erneute und erfolgreiche Kooperation mit dem Lohner Kunststoffunternehmen. „Die Kunststoffverarbeitung gehört zu den Leitbranchen der Region. Uns ist es wichtig aufzuzeigen, wie der Weg dieses Industriezweigs in die Zukunft aussieht“, sagte Ulrike Hagemeier. Benno Dräger dankte dem Unternehmen Pöppelmann für das Engagement. „Dank der vielen interaktiven Elemente in den Workshops ist es gelungen, die Kinder und Jugendlichen zu begeistern.“
Da coronabedingt eine Großveranstaltung wie der Forschersonntag vor drei Jahren nicht in Frage kam, hatten sich die Verantwortlichen diesmal für Workshops in kleineren Gruppen über eine ganze Woche hinweg entschieden. Das neue Format erwies als Erfolgsrezept. So blieb diesmal genug Zeit, um in ruhiger Atmosphäre die einzelnen Stationen zu entdecken, Fragen zu stellen, zu schauen und zu staunen. Den Effekt beschrieb Lehrerin Julia Rießelmann von der Lohner Franziskus-Schule so: „Die Kinder waren dank der guten Betreuung super-motiviert.“ Ihre Kollegin Nathalie Wobbeler von der Grundschule Höner Mark in Dinklage bestätigte: „Das Thema Recycling ist hier sehr intensiv und praxisnah umgesetzt worden. Die Kinder nehmen sehr viel mit.“ Durchaus auch buchstäblich: Wer mit den richtigen Antworten im Fragencheck für Kunststoff-Forscher das Lösungswort gefunden hatte, erhielt neben einigen kleinen Belohnungen auch eine Urkunde.
Julia Uptmoor, Leiterin der Marketingkommunikation bei Pöppelmann, leitete das Projektteam, das die Veranstaltung vorbereitete. „Wir möchten differenziert über Kunststoff als Material aufklären und deutlich machen, dass die Ziele der Kreislaufwirtschaft nur zu erreichen sind, wenn sich alle beteiligen," sagte sie. Dazu gehöre das Wissen um die Hintergründe des Recyclings, angefangen von der richtigen Entsorgung der Abfälle. „Dies ist die erste Voraussetzung dafür, wertvolle Werkstoffe für den Materialkreislauf zu erhalten, damit sie immer wieder neu verwendet können.“ Es sei sehr wichtig, die nächste Generation über die Hintergründe zu informieren.
In der Forscherwoche wurde deutlich: Hier geht nicht nur um die Theorie, sondern besonders auch um die Praxis. Damit Kunststoffunternehmen wie Pöppelmann aus recycelten Kunststoffen – Rezyklaten – neue Produkte herstellen und so Ressourcen schonen und das Klima schützen könnten, müssten alle mitmachen, erfuhren die Kinder gleich bei der Begrüßung. „Alleine können wir das nicht schaffen!“, lautete der Appell am Museumseingang.
Hier startete nach einem kurzen Film im Pöppelmann-Kino die Expedition der Kunststoff-Forscherinnen und -Forscher in die Welt der ressourcenschonenden Kunststoffverarbeitung. Die Kinder und Jugendlichen lernten unter anderem die selbstgebauten Recyclingmaschinen der Auszubildendeninitiative Kunststoffmobil kennen, Schredder und Extruder. Experimente verdeutlichten die Materialeigenschaften von Kunststoff; Herstellungsverfahren wie Spritzguss, Thermoformen und auch 3D-Druck wurden anschaulich erklärt. Auf besondere Begeisterung stieß die Maschine für die Versiegelung von Lebensmittelverpackungen – denn als Beispiel wurden Süßigkeiten gewählt, die die Kinder natürlich mitnehmen konnten.
An der Sortierstation, die die Abfallwirtschaftsgesellschaft Vechta für die Forscherwoche zur Verfügung gestellt hatte, gab es auch für erwachsene Museumsgäste viele Aha-Erlebnisse. Hintergründe über Kreislaufwirtschaft und Kunststoffrecycling in der Region schildert zudem der „Kreis-Lauf“, den ein Pöppelmann-Projektteam auf Anfrage der Museumsleitung gemeinsam mit Kooperationspartnern gestaltete und nun dem Industriemuseum als neues Exponat für die Kunststoff-Dauerausstellung des Hauses zur Verfügung stellte.
Die abwechslungsreiche Gesamtkonzeption fassten die Schülerinnen und Schüler auf ihre Weise zusammen: „Das ist ja voll krass hier“, stellte ein Grundschüler fest. Und ein Vater, dessen Sohn mit seiner Klasse an der Forscherwoche teilgenommen hatte, berichtete dem Projektteam: „Die halbe Klasse will jetzt bei Pöppelmann anfangen.“