Etwa 300.000 Tonnen Sand und Kies werden hier pro Jahr verkauft. Das Werk in Brandenburg mit insgesamt sieben Mitarbeitern vor Ort gehört zum Hülskens-Firmenverband mit Sitz in Wesel, einem Familienunternehmen mit einer über 100-jährigen Firmengeschichte in der Gewinnung, Aufbereitung und Vermarktung von Kies und Sand.
Im Werk Hoppegarten kommt seit kurzer Zeit die neueste Entwicklung der PRAXIS EDV zum Einsatz. Speziell dafür wurde die Konsole „XR4309 Generation 2“ grundlegend neu programmiert. Sie wurde zusammen mit der zugehörigen Software auf zwei Radladern mit integrierten gleichen Radladerwaagen eingebaut.
„Diese Entscheidung wurde getroffen, da im Firmenverband Hülskens bereits positive Erfahrungen aus Schwesterbetrieben vorlagen.“, erläutert Betriebsleiter Thomas Legner die Hintergründe für die Einführung. So habe man bereits vor einiger Zeit auf Empfehlung der Hülskens Barleben GmbH & Co. KG die ERP-Software „WDV2020“ der PRAXIS EDV mit den benötigten Modulen installiert. Damit wurde ein ähnliches System eines anderen Anbieters abgelöst, welches seit weit über einem Jahrzehnt im Einsatz war; jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr weiterentwickelt wurde. Eine Besonderheit in Brandenburg ist, dass die Weiterbearbeitung der Verladedaten über ein im Firmenverband bereits früher eingeführtes SAP-System erfolgt. „Dazu wurde in der WDV2020 eine Schnittstelle geschaffen, über die die Daten problemlos an SAP weitergeleitet werden. Das SAP-Modul liefert die Daten an die WDV, welche diese dann verarbeitet“, sieht Legner einen großen Vorteil darin, dass alles genau auf die Verhältnisse, Vorgaben und Arbeitsabläufen vor Ort angepasst werden konnte.
Das neue Verladesystem der WDV2020 funktioniert einfach und zuverlässig. Ein zentraler Baustein dafür ist eine RFID-Chipkarte, welche die Fahrer nach der Erstanmeldung einer LKW-Verladung erhalten. Dabei werden Daten, wie beispielsweise Spedition, Kennzeichen und Leergewichte erfasst, in die WDV2020 übernommen, so dass fortan eine Nutzung in den Werken der Hülskens Liebersee GmbH & Co. KG möglich ist. „Der Ablauf ist jetzt so: Die Fahrzeuge kommen auf den Hof, der Fahrer meldet sich mit der Transponderkarte an einem Counter-PC direkt an der Werkseinfahrt an. Die Anmeldedaten werden per Funksignal an die Konsole im Radlader gesendet.“, erläutert Legner. Der Radladerfahrer erkennt die für ihn wichtigen Daten wie Kennzeichen, Leergewicht, gewünschte Lademenge, Kunde, Baustelle und Materialsorte auf seinem Tablet-PC. Im Idealfall steht der Radlader schon vorbereitet an der entsprechenden Materialhalde und der LKW muss nur noch zum Beladen heranfahren. Die Funkdatenkommunikation erfolgt dabei über ein LTE-Netz (B2B) mit einer vollständigen Netzabdeckung im gesamten Werk.
Die Vorteile sind für Betriebsleiter Thomas Legner eindeutig: „Fehler bei der Materialauswahl und eine Überladung können minimiert werden, da die Materialart und Verlademenge genau übermittelt werden und die geeichte Radladerwaage hilft, die Tonnage exakt zu dosieren.“ Auch müsse der LKW-Fahrer nicht mehr seine Lieferscheine beim Radladerfahrer persönlich abholen, was zu einer weiteren Verbesserung der Arbeitssicherheit im Werk führt.
Zur besseren Übersicht habe der Radladerfahrer jetzt alle sich im Werk befindlichen Abholfahrzeuge auf dem Display des Panel-PCs und kann so die Reihenfolge der Beladung effektiver disponieren.
Das sieht Anlagenfahrer und Baumaschinist Manfred Kaul ebenfalls so. „Die Umstellung auf die WDV2020 war nicht ganz leicht, weil alles neu und im Vergleich zum Vorsystem anders aufgebaut ist.“ Das sei aber bei vorherigen Umstellungen schon so gewesen, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis sich alles eingespielt hat. „Noch etwas Eingewöhnungszeit – dann wird das alles gut laufen und die Arbeit deutlich leichter werden“, ist sich Kaul sicher.
Auch Martina Baumunk, welche für die komplette Disposition sowie die Rechnungslegung und Lieferscheine verantwortlich ist, kann gut mit dem neuen System arbeiten. Besonders von der Übersichtlichkeit und der Anwenderfreundlichkeit ist die kaufmännische Mitarbeiterin begeistert.
„Die Umstellung war einfach, da es eine gute Einweisung durch Mitarbeiter der PRAXIS EDV vor Ort gab und die Software relativ einfach und selbsterklärend aufgebaut ist“, freut sich Martina Baumunk.
„Bei der Einführung waren die Probleme übersichtlich und konnten mithilfe des Praxis-Teams schnell gelöst werden. Von Vorteil war hier, dass wir die Erfahrungen der anderen Werke im Hülskens Firmenverband nutzen konnten, welche die WDV2020 bereits länger im Einsatz haben“, blickt Betriebsleiter Thomas Legner gern zurück. Auch die Anbindung der Radladerkonsole an die vorhandene PFREUNDT Wiegeeinheit vom Typ WK 60S sei „sehr flüssig“ verlaufen. Kleine Probleme wurden zeitnah gelöst. Geholfen habe hier vor allem die Möglichkeit einer Fernwartung, die die Software-Techniker der PRAXIS EDV vom Firmenstandort nutzen, um schnell und effizient bei Problemen zu helfen. Größere Probleme – wie beispielsweise ein gestörter LTE-Empfang - wurden natürlich persönlich „vor Ort“ gelöst.
Die nächsten Projekte sind schon in der Planung. Derzeit erhalten die Fahrer nach Ende des Verladevorganges noch an einem Drucker, welcher neben dem Counter-PC an der Anmeldung steht.
Überlegungen im Firmenverband gehen jedoch bereits davon aus, dass mittelfristig der digitale Lieferschein den Papierlieferschein vollständig ersetzen wird.