Zu den Filesystemen gehört unter anderem das Power-Safe File System, das für Festplattenlaufwerke mit hoher Kapazität entwickelt wurde. Es verwendet eine Copy-on-Write-Technik, mit der sich Datenverluste und aufwendige Integrity-Checks vermeiden lassen, wie sie bei einem plötzlichen Strom- oder Systemausfall auftreten. Das Ergebnis sind schnellere Boot-Zeiten und eine höhere Systemverfügbarkeit.
Das Embedded Transaction File System (ETFS) wurde primär für NAND Flash entwickelt und kann unerwartete Systemausfälle ohne Datenverluste überstehen. Es unterstützt Dynamic und Static Wear-Leveling, CRC und ECC Error Correction, Read Degradation Monitoring und die automatische Defragmentierung.
Mit dem Flash File System (FFS3), primär entwickelt für NOR Flash, werden Wear-Leveling, Error Handling, Background Reclaim, Fault Recovery, transparente Dekomprimierung, Multithreading sowie Endian Awareness unterstützt.
Bei einem Netzwerkserver auf Basis von Linux, Windows oder einem anderen OS, gewähren das Network File System (NFS) v2, v3 und die entsprechenden Server File Systeme transparenten Zugriff.
Das FAT File System bietet Zugriff auf Festplatten, Speicherkarten und andere Medien, die ein FAT File System nutzen. Mit dem CD und UDF File System wird der Zugriff auf CDs und DVDs möglich. Das EXT2 File System liefert Zugriff auf Linux Disk-Partitionen.
Das RAM File System eignet sich für Embedded-Systeme, die ein kleines und schnelles Filesystem als Zwischenspeicher benötigen. Der Package Manager ist ein virtuelles Filesystem, das eine individuelle Ansicht auf Dateien und Verzeichnisse eines Clients bietet. Dies ist besonders in einer Netzwerkumgebung nützlich, in der ein zentraler Server die einzelnen Dateipakete für jeden Client vorhält.
Der Inflator ist ein Utility zur Komprimierung/Dekomprimierung, das üblicherweise in Flash Filesystemen verwendet wird und die nutzbare Kapazität an Flash Memory nahezu verdoppeln kann. Das QNX 4 File System ist ein zuverlässiges und performantes Festplatten-Filesystem.
Dynamische Upgradefunktion
Im Gegensatz zu herkömmlichen Filesystemen laufen QNX Filesysteme außerhalb des OS Kernel als speichergeschützte Applikationen. Anwender können damit ihre Filesysteme im Betrieb und ohne Reboot starten, anhalten oder aktualisieren.
Wann immer ein Anwender einen USB-Stick, iPod, eine Festplatte oder ein anderes Speichergerät anschließt, können QNX basierte Embedded-Systeme das passende Filesystem dynamisch aufrufen und wieder entladen, sobald das Gerät entfernt wird. Dies vereinfacht die Entwicklung von In-Car Infotainment, industriellen Steuerungssystemen und anderen Anwendungen, die sich dynamisch mit unterschiedliche Datenquellen oder -streams verbinden müssen.
Download
Über das QNX Entwicklerportal Foundry 27 können Mitglieder der Community den Quellcode der QNX Filesysteme herunterladen. Weitere verfügbare quelloffene QNX Produkte sind der QNX Neutrino Microkernel, QNX Adaptive Partitioning, die QNX Networking Stacks und Board Support Packages für Embedded-Hardware.
Der Zugang zu QNX Quellcode ist kostenlos. Nach wie vor kostenpflichtig ist jedoch der kommerzielle Einsatz der QNX Momentics Entwicklungsumgebung sowie der Einsatz von QNX Neutrino Runtime-Komponenten in kommerziell vermarkteten Systemen. Nichtkommerzielle Entwickler, Hochschulangehörige und qualifizierte Partner können die QNX Entwicklungstools und Runtime-Produkte jedoch gebührenfrei nutzen.