Sicherheit, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit - das waren bislang die Anforderungen an die IT. Doch wachsende Datenvolumen einerseits und ausufernde Energiekosten andererseits sowie das Bewusstsein der globalen Klimakatastrophe sorgten dafür, dass ein neuer Begriff in die IT-Strategie einzog: der Begriff der Nachhaltigkeit. Und dabei stellt sich heraus, dass die Anstrengungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in den Rechenzentren sowohl ökologische als auch ökonomische Nachhaltigkeit bedeuten. Die Hamburger INFO AG führte das mustergültig vor. Ihre Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz bewirkten eine Energieersparnis von rund 20 Prozent.
"Durch den Einsatz innovativer Lösungen und der Anpassung der Infrastruktur ist es möglich, den Energiebedarf eines Rechenzentrums deutlich zu reduzieren. Das ist nicht nur betriebswirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz", so Thomas Stoek, Vorstandsmitglied der INFO AG. Früh ergriff der IT-Dienstleister Maßnahmen zur Nachhaltigkeit: Zunächst wurde durch Virtualisierung (Entkoppelung von Anwendung und Hardware durch dynamische Ressourcenzuordnung) eine höhere durchschnittliche Auslastung der einzelnen Server erreicht, so dass Konsolidierung möglich wurde, in Schwachlastzeiten nicht benötigte Serverreihen abgeschaltet werden können.
"Bei unserer Analyse", so Frank Wehmeier, Leiter System & Datacenter Services der INFO AG, "wurde schnell deutlich, dass lediglich 60 Prozent des Energieverbrauchs durch die IT-Geräte selbst bedingt sind, die restlichen 40 Prozent entfielen auf Klimatisierung und USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung). Es folgte eine umfassende Analyse der thermischen Ist-Zustände und deren Angleichung an den optimalen Soll-Zustand." - Diese Maßnahmen beinhalteten unter anderem: Abdichtung von Kabelöffnungen, Rohrleitungen und weiterer Einlässe im Doppelboden, Versiegelung unbelegter Höheneinheiten, Synchronisierung von Luftentfeuchtung und Kühlungssystem, Anordnung nach Kalt/Warmgangprinzip inklusive entsprechender Einhausung, Überwachung der Umgebungsparameter, Einsatz regulierbarer Lüftersysteme etc.
Mit grüner Technologie schwarze Zahlen schreiben. "Gerade in volkswirtschaftlich unbequemen Zeiten eröffnet der Einsatz nachhaltiger IT-Lösungen die Chance, dauerhaft den Energieverbrauch und damit die Kosten zu senken", so Stoek. "Und diese Investitionen lohnt sich nicht nur für die Umwelt: Die Ausgaben amortisieren sich rasch, in unserem Fall innerhalb von 6 Monaten."
Wie wichtig das Thema Green IT für die INFO AG ist, zeigt sich nicht nur an den aktuellen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Man möchte langfristig auf Nachhaltigkeit setzen. Daher hat der Vorstand der INFO AG den Arbeitskreis "ökologische Nachhaltigkeit" ins Leben gerufen. In diesem Arbeitskreis sollen Maßnahmen und Konzepte erarbeitet werden, wie Prozesse im Kerngeschäft hinsichtlich eines ökologischen und ökonomischen Handelns in Zukunft noch weiter optimiert werden können.
Hintergrund:
Die unabhängige Non-Profit-Organisation The Climate Group geht in ihrer aktuellen Studie "SMART 2020 - Entwicklung zu einer emissionsarmen Wirtschaft im Informationszeitalter" davon aus, dass mit der Unterstützung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien bis zum Jahr 2020 weltweit etwa 15 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden können.