OpenSAGA (http://www.opensaga.de) ist eine Open-Source-Plattform zur Erstellung SAGA-konformer und Java-basierter Webanwendungen für die öffentliche Verwaltung. Zudem formiert sich rund um das Projekt eine Gemeinschaft von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden, die sich der Aufgabe verschrieben haben, die korrekte Anwendung und Weiterentwicklung des SAGA-Standards durch eine eigene Initiative zu fördern und den Bund dabei zu unterstützen, diesen Standard umzusetzen. OpenSAGA leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, durch neuartige modellbasierte Abstraktionen die fachliche Modellierung in den Vordergrund zu stellen, Einarbeitungs- und Weiterbildungsaufwände zu reduzieren und die Evolution von Systemen nachhaltig zu vereinfachen.
Der wissenschaftliche Beirat kontrolliert die Qualität des OpenSAGA-Projektes und unterstützt zudem die Weiterentwicklung der OpenSAGA-Plattform durch kontinuierliche wissenschaftliche Impulse sowie den Transfer innovativer Ideen in die Initiative hinein.
Jüngster Neuzugang zum wissenschaftlichen Beirat ist Herr Prof. Dr. Dirk Riehle, Inhaber der Professur für Open-Source-Software an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und gleichzeitig Leiter der dortigen Softwaregruppe für Praktische Softwaretechnik. „Das wir Herrn Prof. Dr. Riehle gewinnen konnten, ist für uns ein wichtiger Signal in Bezug auf die Bedeutung des Projekts.“, so Dr.-Ing. Thomas Biskup, Project Lead von OpenSAGA, „Mit ihm haben wir nun einen erfahrenen und versierten Kenner der Open-Source-Szene an Bord, von dessen umfassenden Erfahrungen das OpenSAGA-Projekt nachhaltig profitieren wird.“
Prof. Dr. Riehle war u. a. mehr als drei Jahre lang verantwortlich für die Open-Source-Forschungsgruppe der SAP Labs in Palo Alto und hat während mehrjähriger USA-Aufenthalte umfangreiche Erfahrungen und intime Kenntnisse der dortigen Open-Source-Szene erlangt. Er beschäftigt sich an seiner Professur mit Fragen zu Geschäftsmodellen hinter Open-Source-Ansätzen und untersucht zudem, wie sich bewährte Aspekte von Open-Source-Gemeinschaften auf deutsche Gegebenheiten adaptieren lassen.
„Für mich ist es sehr spannend, ein neues Open-Source-Projekt bereits in den frühen Phasen begleiten und beobachten zu können, um das Projekt so für meine Forschungsarbeiten als eine kontinuierliche Fallstudie zu verwenden“, ergänzt Prof. Dr. Riehle, „zumal sich die Mitglieder des OpenSAGA-Teams sehr offen und interessiert zeigen, sowohl bewährte Erfahrungen aus erfolgreichen Open-Source-Projekten als auch neue und innovative Ansätze zu erproben. Und gerade im Spannungsfeld von Behörden sind Open-Source-Projekte außerhalb kleiner geschlossener Gemeinschaften trotz der intensiven Open-Source-Bemühungen der deutschen Verwaltung faktisch noch eine Ausnahme, so dass sich hier ein sehr leistungsfähiges Ökosystem rund um behördliche Anforderungen entwickeln kann.“
Prof. Dr. Riehle wird das OpenSAGA-Projekt vor allem zu operativen und strategischen Fragen der Entwicklung von Open-Source-Projekten beraten. Zudem sollen gemeinsame Forschungsaktivitäten zu strategischen Ansätzen behördlicher Open Source durchgeführt werden.