Das Passivhaus ist in aller Munde - nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass in den EU-Mitgliedsstaaten ab dem Jahr 2019 im öffentlichen und bis Ende 2020 im gesamten Neubau nur noch "Nahe-Null-Energie-Gebäude" errichtet werden dürfen. Die Diskussion über Energiewende und Klimawandel, aber auch explodierende Energiepreise erfordern konsequente, nachhaltige Lösungsansätze. Durch den hohen Anteil des Bereichs Wohnen/Gebäude am Gesamtenergieverbrauch von 42 Prozent (gegenüber 32 Prozent im Bereich Industrie und 28 Prozent im Bereich Verkehr) ergibt sich in diesem Sektor ein enormes Energieeinsparpotenzial. Zusammen mit der konsequenten und kompromisslosen Passivhaustechnologie entsteht für den Holzbau hier eine große Chance: Denn nur beim Passivhaus gewinnt sowohl der Bauherr, als auch die Wirtschaft und im höchsten Maße unsere Umwelt.
5 % aller österreichischen Wohnbau-Bauvorhaben sind als Passivhaus in Holzbauweise geplant. Gerade in der Region Salzburg hat die Holzbau-Passivhaus-Bauweise noch großes Potential, wie Experten bestätigen. Im Wohnbau haben in Salzburg Holzhäuser einen Anteil von 29% bei Einfamilienhäusern und 12% bei Mehrfamilienhäusern. Davon werden rund 8% im Passivhausstandard ausgeführt. "Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren das Bewusstsein für nachhaltiges und umweltfreundliches Bauen und Wohnen noch weiter zu schärfen und den Holzbauanteil zu forcieren", erklärt Dipl.-Ing. (FH) Otmar Bachler von proHolz Salzburg.
"Die Branche sprudelt nur so vor innovativen Ideen", freut sich Diana Röhm, Geschäftsführerin des Messeveranstalters REECO Austria GmbH und Projektleiterin der RENEXPO Austria. So soll beispielsweise ab September in Dornbirn das erste modulare Holz-Hybrid-Hochhaus der Welt entstehen. Das Konzept eignet sich für Gebäude mit bis zu 30 Stockwerken und 100 Metern Höhe. Der Baustoff Holz soll damit auch für den urbanen Raum interessanter werden. "Diese innovativen Entwicklungen wollen wir gerne mit aller Kraft unterstützen", verspricht Röhm. Welche Chancen sich im Passivhaus-Bereich für Holzbetriebe eröffnen, wird beim "2. Internationalen Passivhaus- und Holzbau-Forum" im Rahmen der RENEXPO Austria in Salzburg von Experten beantwortet.
Die RENEXPO Austria bildet die gesamte Bandbreite der dezentralen Energieerzeugung, intelligenten Energieverteilung und effizienten Energieverwendung ab. Nationalen und internationalen Akteuren der Branche wird eine Plattform zum Wissenstransfer und Networking geboten. Natürlich darf da auch der Bereich Holzbau nicht fehlen. So ist denn auch das "2. Internationale Passivhaus Holzbau Forum" am 25.11.2011 ein großes Highlight der Messe. In Zusammenarbeit mit proHolz Salzburg und Holzbau Austria wird hier den innovativsten der Branche Holzbau, Planern, Ingenieuren und Architekten die einmalige Gelegenheit gegeben, über Erfahrungen, Arbeiten und Ziele mit Holztragwerken beziehungsweise Holzkonstruktionen zu berichten, sich zu informieren und auszutauschen. Die Teilnehmer erhalten Informationen über aktuelle Entwicklungen am Markt und Neuigkeiten bei Produkten, Regelungen und Normen. Zugleich zeigt das Forum die neusten Techniken und Möglichkeiten für die Anwendung von Holz als nachhaltiger Baustoff. "Der Austausch zwischen Planern, Ausführenden und Bauherren ist, zusammen mit den Ausstellern der Messe, eine ideale Möglichkeit auf dem neuesten Stand zu bleiben", so Otmar Bachler von proHolz Salzburg.
Es referiert Prof. Dr. Michael Krödel von der Fachhochschule Rosenheim über Möglichkeiten der integralen Gebäude-Energieeffizienz, Otmar Bachler von proHolz Salzburg gibt einen aktuellen Überblick über den Stand im innovativen Holzbau, Ökoberater Gebhard Bertsch stellt die Machbarkeit von mehrgeschossigem Wohnungsbau als Mischbau und Holzbau vor und Reinhold Steinmaurer von Holzbau Austria erläutert die aktuellen Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten in der Gebäudesanierung.
Die RENEXPO Austria findet vom 24. - 26. November 2011 im Messezentrum Salzburg statt. Weitere Informationen zur Messe finden Sie unter www.renexpo-austria.at.