"Mit der Ermittlung der Überschwemmungsgebiete entlang der Leine geben wir den für den Hochwasserschutz und die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen umfangreiche Informationen an die Hand, um gezielt Hochwasservorsorge betreiben zu können", sagte Prof. Dr. Axel Priebs bei der Vorstellung der Hochwasserkarten: "Vor dem Hintergrund der anhaltenden Klimaveränderung ist es wichtig, auch auf ein Extremszenario eingestellt zu sein, wie es ein statistisch nur alle 200 Jahre eintretendes Hochwasser darstellt."
Die Erstellung von Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten ist eine Anforderung der europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie, die 2010 in das deutsche Wasserhaushaltsgesetz übernommen wurde. Flächen, die statistisch gesehen 100-jährlich unter Wasser stehen, müssen als Überschwemmungsgebiet in amtlichen Karten ausgewiesen und in die Bauleitplanung übernommen werden. Die Städte und Gemeinden sind angehalten, die Bevölkerung auf diese Gefahren hinzuweisen, damit eine private Vorsorge ermöglicht wird.
"Die jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnisse auch für ein 200-jähriges Hochwasserereignis haben den notwendigen Detaillierungsgrad für örtliche und überörtliche Auswertungen und Planungen", so Prof. Priebs: "Es gibt keine absolute Sicherheit vor einem Hochwasser, aber die Schäden lassen sich minimieren, wenn wir in der Siedlungsplanung und beim Katastrophenschutz Vorsorge treffen."