Der jetzt modernisierte Marder 1A5 ist damit in der Lage, das Mehrrollenfähige Leichte Lenkflugkörpersystem (MELLS) zu nutzen. Diese Anpassung trägt zur Durchsetzungsfähigkeit der Panzergrenadiertruppe auf den heutigen Gefechtsfeldern und damit zur sicherheitspolitischen Glaubwürdigkeit der Bundesrepublik Deutschland bei.
Ein entsprechender Untersuchungsauftrag zur Integration des MELLS war bereits Ende 2016 durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (www.BAAINBw.de) an die Rheinmetall Landsysteme GmbH erteilt worden. Ziel der Integration des MELLS in den bewährten Schützenpanzer ist es, den bisherigen Lenkflugkörper MILAN zu ersetzen, da dieser in absehbarer Zeit sein Nutzungsdauerende erreichen wird. Mit MELLS erhält der Schützenpanzer Marder eine moderne Panzerabwehrwaffe.
Im Rahmen eines Entwicklungsvertrages untersuchte Rheinmetall mit zwei Musterfahrzeugen unter anderem, wie durch Fahrzeugbewegungen verursachte Vibrationen und das daraus resultierende Schwingverhalten bei der Einrüstung des MELLS zu berücksichtigen ist. Diese Ergebnisse bildeten die Grundlage für ein angepasstes Verstaukonzept, um die Waffenanlage und Lenkflugkörper im Schützenpanzer mitführen zu können. Das Projekt wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2017 durchgeführt. Als Höhepunkt wurden die schwingungsbelasteten Lenkflugkörper aus der Erprobung erfolgreich vom Schützenpanzer aus verschossen.
Rheinmetall verfügt über eine ausgewiesene Kompetenz mit dem Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgängerorganisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben. Derzeit laufen Untersuchungen, MELLS auch in die Schützenpanzer Marder der Konstruktionsstände 1A3 und 1A5A1 zu integrieren.