Herausforderungen suchen, Horizonte erweitern und das eigene Handeln immer wieder hinterfragen – so lauteten die Ratschläge, die Michael Weiher, Geschäftsführer Produktion von Rittal, den 40 ausgelernten Azubis mit auf den Weg gab. Mit ihrer Zeugnisübergabe zieht es die Industriekaufleute, Elektroniker für Betriebstechnik, Lagerlogistiker, Fertigungsmechaniker oder auch Technische Produktdesigner jetzt hinaus in die Berufswelt. „Mit Ihrer dualen Ausbildung haben Sie etwas geschafft, das andere große Industrienationen wie China oder den USA nicht bieten können“, so Weiher: „Nutzen Sie diese Chance und machen Sie etwas aus dem wertvollen Wissen und Können, das Ihre Ausbilder Ihnen mitgegeben haben.“
20 der neuen Facharbeiter und Kaufleute hat Rittal übernommen. Drei weitere starten ihr StudiumPlus beim Top Arbeitgeber und an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Einige von ihnen waren bereits in den Tochtergesellschaften in England, Schweden oder Indien tätig und konnten wertvolle Auslandserfahrungen sammeln.
Von Kundenzufriedenheit bis zu Industrie 4.0
Wie viel sie im Laufe ihrer Ausbildung gelernt haben, präsentierten die beiden Absolventen Franziska Hain, Industriekauffrau, und Christian Droß, Elektroniker für Betriebstechnik. Beide hatten erfolgreich an eigenen, hochaktuellen Projekten gearbeitet – mit messbarem Erfolg. So konzeptionierte Hain mit ihren Kollegen und Kolleginnen eine Kundenzufriedenheitsanalyse für das Rittal ‚Open House IT‘ 2014, führte diese durch und wertete sie fachgerecht aus – eigenständig, engagiert und einfallsreich: „Unsere Kunden sind für uns Partner. Das haben wir in der Befragung zu unserem Motto im Sinne der Kundenzufriedenheit gemacht“, so Hain.
Christian Droß beschäftigte sich mit dem Problem der Steuerung von technischen Systemen im Werk Rennerod. Wie lassen sie sich einfacher und von verschiedenen Orten aus steuern? Mit der Verwendung netzwerkfähiger Steuerungen ermöglichte Droß den weltweiten Zugriff auf die Technischen Einrichtungen über W-LAN. Vom Tablet oder vom PC aus können nun das Licht oder die Dachkuppeln und vieles mehr gesteuert werden: „Das erleichtert die Arbeit der Schichtführer und ist ein kleiner Schritt in Richtung Industrie 4.0“, resümierte Droß.
Eine Eintrittskarte für das Berufsleben
Mit dem Ende ihrer Ausbildung machen nicht nur die 40 neuen Facharbeiter und Kaufleute einen großen Schritt in ihre Zukunft. Bereits im Frühjahr ging zudem die Nachqualifizierung von Mitarbeitern zum Maschinen- und Anlagenführer in eine zweite Runde. Nach dem Pilotprojekt im vergangenen Jahr büffeln nun wieder 19 Mitarbeiter, die bereits seit vielen Jahren bei Rittal arbeiten, jeden Samstag für ihren Facharbeiter-Abschluss. Innerhalb von 12 Monaten eignen sie sich das Wissen einer zweijährigen Ausbildung an. „Wir freuen uns sehr, dass es von Seiten der Geschäftsführung immer eine große Bereitschaft gibt, Zusatzprogramme und -ausbildungen zu unterstützen“, bedankte sich Matthias Hecker, Rittal Ausbildungsleiter im gewerblich-technischen Bereich, bei Michael Weiher und wandte sich noch einmal an die neuen Fachkräfte: „Mit ihren Zeugnissen haben Sie nun die Eintrittskarte für Ihr Berufsleben. Machen Sie eine tolle Zukunft daraus.“