Der Verlauf dieser Fuß- und Radwegbrücke im nordhessischen Frankenberg (Eder) nimmt die anschließenden Wege durch eine ausgerundete Grundrissform auf. Die Brettschichtholzträger selbst sind zweiachsig gebogen und getreppt. Zusätzlich wird eine dynamische Querschnittshöhe zwischen 45 und 140 cm – die größte Ausdehnung liegt über dem Pfeiler – durch die Blockverleimung einzelner Brettschichtholzträger von unterschiedlichen Längen und Breiten erreicht, was zudem die Produktion mit wenig Verschnitt und optimaler Materialausnutzung sehr wirtschaftlich macht.
Die Konzeption als geschützte Holzbrücke gemäß DIN EN 1995-2 NA garantiert eine hohe Lebenserwartung, die einer Brücke aus Stahl oder Beton gleichgestellt wird. Zudem wird der Holzbrückenkörper durch den aufliegenden Gehbelag aus Betonfertigteilen in der Güte C50/60 so gut geschützt, dass auf den Einsatz von Chemie als Holzschutz komplett verzichtet werden konnte.
Gut für die Natur – gut für den Menschen: eine entscheidende Vorgabe für den Bau war die Barrierefreiheit der Brücke mit maximalen Steigerungen von 6%. Und auch nachts soll die Brücke mit in den Handlauf integrierten LED-Leuchten sicher begehbar sein.
Das Brückenkonzept hat so überzeugt, dass die gleiche Konstruktion, nur mit 80 m Länge, für die Brücke „Wildpark“ angewandt wurde. Diese "Schwesternbrücke" etwas oberhalb des Verlaufes der Eder den Stadtteil Schreufa, verbindet mittlerweile den Wildpark und den Hessischen Fernradweg R6.
Besonders in Zeiten wachsender ökologischer Herausforderung ist der Holzbrückenbau ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen Bauweise. Denn während ihrer gesamten Lebensdauer speichern Holzbrücken mehr CO2, als bei ihrer Herstellung und Nutzung freigesetzt wird. Mit Projekten wie der Brückenfamilie Ederbrücken wird deutlich, welches Potential der Holzbrückenbau besitzt um die Zukunft des Brückenbaus nachhaltig mitzugestalten.
Jetzt heißt es: Daumen drücken! Die Preisverleihung des Deutschen Brückenbaupreises findet im Rahmen des 34. Dresdner Brückenbausymposiums am 19. März 2025 statt. Die Nomierung erfolgte in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken.