So hat eine US-amerikanische Studie jüngst festgestellt, dass Frauen, die mehr als 41 Stunden pro Woche im Sitzen verbringen und sich in ihrer Freizeit nur kaum körperlich betätigen, ein besonders hohes Thrombose-Risiko aufweisen. Die Folge: Sie entwickeln mehr als doppelt so häufig eine Lungenembolie, die zum Tode führen kann, als Frauen, die weniger als 10 Stunden pro Woche sitzen. Für die Studie wurde das Sitzverhalten von etwa 70.000 Krankenschwestern untersucht.
"Die Thrombose-Risiken am Arbeitsplatz werden von vielen Menschen heutzutage noch stark unterschätzt. Langes Sitzen hinterm Schreibtisch ist ebenso ein Risikofaktor wie Alter, Übergewicht, Nikotinkonsum, Ernährung und genetische Veranlagung", sieht Dr. med. Ulrich Pachmann, Leiter der Laborpraxis Dr. Pachmann im Transfusionsmedizinischen Zentrum Bayreuth (TZB), seine eigenen Forschungsarbeiten durch die Ergebnisse der jüngsten Studie bestätigt. Unter seiner Führung hatte eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern mehr als 5.000 aktuelle, wissenschaftliche Publikationen ausgewertet und aus diesen 30 Risiko- aber auch Schutzfaktoren für Thrombose ermittelt.
Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Verfahren, mit dem Berufstätige ihr individuelles Thrombose-Risiko ermitteln lassen können. Hierzu wird lediglich eine Blutprobe entnommen und untersucht sowie im Rahmen einer speziellen Anamnese ein Fragekatalog durchgearbeitet und ausgewertet. "Das neue thrombotrac®-Verfahren liefert vor allem ganz konkrete Werte, anhand derer konkrete Maßnahmen ergriffen werden können, mit denen sich dann das eigene Thrombose-Risiko senken lässt", erläutert der Thrombose-Experte.
Wer sich für den Thrombose-Check entscheidet erhält nach der Auswertung seiner Angaben und Blutprobe ein übersichtliches Gutachten mit konkreten Handlungsempfehlungen samt Wirkungswahrscheinlichkeit bestimmter Maßnahmen. "So kann der Betroffene auf einen Blick sehen, wie sich beispielsweise eine verstärkte sportliche Betätigung risikomindernd auswirkt oder ob die Einnahme von Medikamenten notwendig ist", gibt Dr. med. Ulrich Pachmann ein konkretes Beispiel.