"Damit das gigantische Projekt Energiewende gelingt und Deutschland seine Vorreiterrolle behält, brauchen wir eine mutige und zukunftsgerichtete Politik. Wichtig ist, dass die Welt uns als Innovatoren wahrnimmt, als Ermöglicher von Fortschritt und Veränderung", betonte Urbon. SMA habe die technische Dimension der Energiewende früh erkannt und die Systemtechnik für Photovoltaik konsequent weiterentwickelt. Jetzt gehe es darum, die Kosten durch innovative Technologien noch weiter zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den deutschen PV-Markt mit seiner hohen installierten Basis weiterzuentwickeln. "Wir brauchen deshalb eine Forschungsförderung, die uns dabei unterstützt, noch günstigere Wechselrichter zu entwickeln, die nicht nur den zukünftigen Anforderungen einer dezentralen Energieversorgung gerecht werden, sondern auch die Zukunft der deutschen Industrie im Wettbewerb mit den Asiaten sichern", so Urbon weiter.
Dr. Günther Häckl unterstrich die Bedeutung des Eigenverbrauchs von Erneuerbaren Energien: "Eigenverbrauchsanlagen sind sozusagen die Vorhut des flexibilisierten Energieversorgungssystems der Zukunft. Sie ermöglichen dezentrales Energiemanagement und sorgen für einen lokalen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch. Sie erbringen wichtige Systemdienstleistungen und lassen sich, insbesondere in Verbindung mit Speichern, auch zur Sicherstellung der Netzstabilität durch die Netzbetreiber nutzen." Der Technologievorsprung, den sich die Branche im Bereich der Systemtechnik im internationalen Wettbewerb erarbeitet habe und der für ihre Exportchancen wichtig sei, würde durch die geplante Belegung des Eigenverbrauchs mit einer Umlage stark gefährdet. Auch die Umsetzung des Themas Smart Grid insgesamt und damit weit über die Erneuerbaren hinausgehende Teile der deutschen Elektroindustrie wären von einer solchen Entwicklung stark betroffen. "Arbeitsplätze sind nicht nur in der energieintensiven Industrie bedroht", mahnte Häckl.
Sigmar Gabriel erklärte in seiner Replik, die Energiewende stehe kurz vor dem Scheitern und müsse nun besser geplant und im Einklang mit dem Stromnetzausbau koordiniert werden. Dies solle unter anderem durch das geplante Ausschreibungsmodell für Erzeugungsanlagen im Bereich der Erneuerbaren Energien erfolgen. Der Minister verteidigte seine Pläne, den Eigenverbrauch von Solarstrom mit einer Umlage zu belegen, zeigte sich aber bezüglich der Höhe der Umlage kompromissbereit. Die derzeitige Planung sieht eine Belegung des PV-Eigenverbrauchs mit 50 Prozent der EEG-Umlage vor. Offen stand Gabriel auch der geforderten Forschungsförderung gegenüber.
Zum Abschluss der Veranstaltung übergaben die rund 200 geladenen Gäste aus der nordhessischen SPD Sigmar Gabriel Ihre Anregungen und Wünsche für eine zukunftsgerichtete Energiepolitik, die die weitere erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in der Region und in der gesamten Bundesrepublik vorantreibt.
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