Ein ERP-/PPS-System muss sich in erster Linie an der Planungsgenauigkeit und der dahinter stehenden Planungsphilosophie messen lassen. Trotz der tief greifenden Veränderungen in den Unternehmensnetzwerken und bei den Kundenanforderungen hatte sich die der Ressourcenplanung zugrunde liegende Philosophie in den letzten 20 Jahren im Kern nicht wesentlich weiterentwickelt. Ein wesentlicher Nachteil traditioneller Planungsansätze besteht in den teilweise unberücksichtigt gelassenen Determinanten. Manufacturing Resource Planning Ansätze (MRP II) bilden vielfach noch die Basis der Produktionsplanung in mittelständischen Betrieben. Dabei werden Annahmen zugrunde gelegt, die mit der Realität nur bedingt übereinstimmen. Beispielsweise wird die tatsächliche Verfügbarkeit von Ressourcen durch die nacheinander erfolgende Abarbeitung der unterschiedlichen Planungsschritte (stufenweise Sukzessivplanung, ein Planungsergebnis dient als Grundlage für weitere Stufen) nicht oder nur bedingt berücksichtigt. Darüber hinaus wird zumeist bei der Termin- und Kapazitätsplanung gegen unbegrenzte Kapazitäten geplant und von festen Vorlaufzeiten ausgegangen. Ad-hoc-Planungen sind ebenfalls nicht möglich.
An dieser Stelle setzt die Konzeption von APS-Systemen (Advanced Planning and Scheduling) an, die so eine wirksame Unterstützung der Prozesse in der Produktionsplanung- und Steuerung ermöglichen. Engpässe und Einschränkungen z.B. von Transportmitteln, Kapazitäten oder Materialbeständen können über die gesamte Supply Chain hinweg identifiziert und im Interesse eines größtmöglichen Durchsatzes berücksichtigt werden. APS trägt dazu bei, dass einerseits die gestiegenen Anforderungen in puncto Flexibilität (z.B. auftragsbezogene Fertigung), Termintreue und optimale Ressourcen- und Kapazitätsauslastung erfüllt werden sowie andererseits niedrige Bestände, kurze Durchlaufzeiten und minimale Kosten gewährleistet bleiben.
Im Bereich der Fertigungsplanung werden durch die Nachfrageveränderungen und den zunehmenden Preisdruck in den letzten Jahren statt hoher Stückzahlen vermehrt variantenbezogene Kleinserien, individuelle Einzelaufträge oder Einmalaufträge mit Losgröße 1 von den Kunden in vielen Branchen gefordert. Damit müssen moderne Planungssysteme (z.B. APS) im Sinne einer Multiressourcenplanung möglichst alle vorhandenen Ressourcen und Aufträge berücksichtigen, optimieren und synchronisieren. Dies ermöglicht speziell in auftragsorientierten Fertigungsumgebungen eine realistische Ermittlung der Liefertermine (auch auf spontane Anforderung hin) unter Berücksichtigung aller relevanten Planungsparameter. Ebenso können Durchlaufzeiten verringert und ein proaktives Bestandsmanagement gewährleistet werden.
Die von SoftSelect befragten IT-Entscheider gaben hinsichtlich ihrer Prioritäten und Wünsche für mittelfristig angestrebte Verbesserungen im eigenen Unternehmen folgende 10 Merkmale (Mehrfachnennungen) am häufigsten an:
- Optimierg. der kundenspezif. Produktgestaltg. 71,50%
- Verkürzung der Lieferzeiten 69,10%
- Verringerung der Durchlaufzeiten 69,00%
- Senkung der Prozesskosten 54,90%
- Verbesserung der Kapazitätsplanung 53,80%
- Senkung der Beschaffungskosten 46,60%
- Verbesserg. der Ressourcen-/ Kapazitätsauslastg. 46,40%
- Erhöhung der Termintreue 45,70%
- Minimierung der Materialbestände 32,40%
- Steigerung der Servicequalität 29,60%
Die in der Studie untersuchten Lösungen bieten dem Anwender funktional ein zufrieden stellendes bis sehr hohes Leistungsniveau. Beispielsweise unterstützen mehr als 85% aller Lösungen fast alle klassischen Fertigungsarten. Ausnahmen bilden lediglich die Prozessfertigung mit einer Abdeckung von 57,1% und die Fließfertigung mit 77,1%.
Die komplette SoftTrend Studie 239 umfasst ca. 80 Seiten und ist zu einem Preis von 50 Euro zzgl. Mwst. und Versand unter www.softselect.de online oder per E-Mail an marketing@softselect.de zu bestellen.