Solidpower ist einer der führenden Entwickler für Produkte auf Basis von SOFC-Technologie. Mit seinen Produkten möchte das Unternehmen einen Beitrag zur Entkarbonisierung der Energieversorgung leisten. Die auf dem Markt verfügbaren Produkte des Brennstoffzellenspezialisten im Bereich Mikro-KWK reduzieren die CO2-Emissionen bereits um mehr als fünfzig Prozent. Durch die Verwendung von synthetischem Gas oder später Wasserstoff wird die Energiewandlung CO2-frei bei höchster Effizienz. Die Reversibilität des Prozesses ermöglicht es, Geräte zukünftig gleichzeitig als Brennstoffzelle und Elektrolyseur zu verwenden. Die Regelbarkeit und Reversibilität machen die Produkte zum universellen Interface in der Sektorkopplung und kombinieren bei niedrigen Kosten und hoher Effizienz die Funktionen der Speicherung, Strom- und Wasserstofferzeugung. Der erste Markt von Solidpower sind Mikro-KWK-Geräte. Mit Microsoft erschließt das Unternehmen bereits die Anwendung im Bereich großer Rechenzentren.
Investoren sichern zukünftige Power
Das zukunftsträchtige Unternehmen wird vom strategischen Investor Renova, der britischen KEW Capital und weiteren kleineren Kapitalgebern finanziell unterstützt. „Unsere Vision ist es, einer der Top-3-Hersteller der Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie weltweit zu sein. Wir wollen für zuverlässige und wettbewerbsfähige Produkte stehen, die den Übergang hin zu nachhaltigen Energiesystemen ermöglichen“, erklärt Alberto Ravagni, der als CEO der Solidpower S.p.A. auch Mitglied im Aufsichtsrat ist. Neben ihm sind weitere Mitglieder Igor Moliborg, Mikhail Lifshitz, Pavel Tatyanin und James Mahoney. „Wir wollen das erste Unternehmen sein, welches die SOFC-Technologie fördermittelunabhängig rentabel produziert und vertreibt“, ergänzt er.
Weltweite Partnerschaften
Verschiedene Energieversorgungsunternehmen haben das Potential der SOFC-Technologie Solidpowers längst erkannt: 550 Geräte werden seit 2017 an den belgischen Geschäftspartner Elugie bvba geliefert worden. Durch das Engagement der internationalen Investoren werden derzeit am italienischen Unternehmenshauptsitz in Mezzolombardo die Produktionsstätten für die Herstellung des Bluegen deutlich ausgebaut, sodass ab 2020 jährlich 16.000 Mikro-Kraftwerke produziert werden können. Zugleich soll der Mitarbeiterstab an den Standorten Italien, Deutschland, Schweiz und Australien auf insgesamt über 220 Mitarbeiter anwachsen.
Höchste Energieeffizienz
Als erdgasbetriebenes und hocheffizientes Mikro-Kraftwerk auf Brennstoffzellenbasis ist der Bluegen vor allem für Verbraucher geeignet, die zur Abdeckung ihres Stromverbrauchs eine elektrische Leistung von 1,5 kW und bis zu 13.000 kWh Strom pro Jahr benötigen. Dies können sowohl Gewerbetreibende als auch Besitzer von größeren Immobilien sein. Dabei läuft der Bluegen – im Gegensatz zu anderen am Markt erhältlichen Brennstoffzellen – vollkommen unabhängig von der Heizungsanlage. Schließlich dient der Bluegen der Stromerzeugung, die beim Stromerzeugungsprozess entstehende thermische Energie lässt sich zusätzlich zur Unterstützung der Warmwasserbereitung bzw. der Heizungsanlage nutzen. Die festoxidkeramischen Brennstoffzellen, die im Bluegen eingesetzt werden, sorgen für eine kontinuierliche und hoch effiziente sowie kostengünstige Methode der Energieumwandlung.
Innovationskraft als Wachstumsmotor
„Forschung und Entwicklung werden bei Solidpower großgeschrieben. Nur indem wir wahrhaft innovativ sind, können wir Spezifikationen des Bluegen ausbauen und Produktionskosten reduzieren“, erläutert CEO Alberto Ravagni. Im Herbst 2017 wurden extra für den IT-Riesen Microsoft zehn speziell modifizierte Versionen des Bluegen gefertigt und im US-Amerikanischen Seattle installiert, die im dortigen Rechenzentrum einen Teil der Stromversorgung gewährleisten. Entwicklung, Test und Fertigung für solche Spezialaufträge finden an verschiedenen Orten mit klarer Aufgabenverteilung statt: Solidpower entwickelt im Technologiezentrum im schweizerischen Yverdon und in Australien den Bluegen stetig weiter und entwirft innovative Konzepte zur Stack-Entwicklung.
Deutschland – Zentrale für Fertigung und weltweiten Vertrieb
Die ganzheitliche Produktentwicklung und die Produktion des Solidpower-Stacks erfolgt im norditalienischen Mezzolombardo. Bei der Serienfertigung des Mikrokraftwerks Bluegen setzt man weiterhin auf die deutsche Produktionsstätte in Heinsberg, Nordrhein-Westfalen. Diese wird personell weiter ausgebaut, um auch die Fertigungstiefe des Stacks weiter nach vorne zu bringen. Zugleich gelang im vergangenen Jahr der Umstieg auf den Schichtbetrieb, sodass lange Anfahrperioden entfallen. In Heinsberg ist auch das Solidpower-Vertriebs- und Service-Center angesiedelt.
„Von Deutschland aus koordinieren wir all unsere Vertriebsaktivitäten auf den internationalen Märkten. Perspektivisch wollen wir weiter expandieren und nehmen daher den US-amerikanischen und asiatischen Markt näher ins Visier“, beschreibt Andreas Ballhausen, Geschäftsführer der deutschen Solidpower GmbH, seine Vertriebspläne. Der Standort in Heinsberg wird darüber hinaus auch als Schulungszentrum genutzt: Hier erhalten die Marktpartner des Unternehmens, vom lokalen Installateur bis hin zu führenden Energieversorgern und -dienstleistern, im Rahmen einer eintägigen Schulung einen umfassenden Überblick über die Installations- und Einbindungsmöglichkeiten des Bluegen sowie vertriebliche Argumente an die Hand.
„Der Markt ist permanent in Bewegung. Wir entwickeln deswegen auf Basis des Bluegen gemeinsam mit unseren Marktpartnern neue Geschäftsmodelle und setzen diese entsprechend um. So tragen wir mit unseren innovativen Mikro-Kraftwerken erheblich zur Energiewende bei“, so Ravagni abschließend.