- Deutliche Steigerung auch bei der Mitarbeiterzahl
- Hightechbranche droht aber Fachkräftemangel
Die Unternehmen der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie in Deutschland rechnen für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum von 8 Prozent auf insgesamt knapp 46 Milliarden Euro. Bei der Beschäftigtenzahl wird ein Anstieg um 3 Prozent auf dann rund 242.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwartet, die Anzahl der Branchenbetriebe dürfte im laufenden Jahr fast konstant bei etwa 2.700 Firmen liegen. Diese Prognose gab SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens bekannt.
Mit einem Umsatz von über 42 Milliarden Euro erzielten die Unternehmen der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie nach vorläufigen Zahlen bereits im Jahr 2007 ein klares Plus von 8,6 Prozent. Das Inlandsgeschäft konnte dabei um 8,8 Prozent zulegen und erreichte einen Wert von 17,6 Milliarden Euro. Mit 24,7 Milliarden Euro und einem Plus von 8,5 Prozent lag auch der Auslandsumsatz der deutschen Hersteller deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Exportquote betrug damit im vergangenen Jahr unverändert 58 Prozent. Der anhaltende Wachstumstrend der Zukunftsbranche hatte entsprechend positive Auswirkungen auf die Beschäftigung: Die Anzahl der Mitarbeiter konnte 2007 mit rund 235.000 Beschäftigten um 5 Prozent gesteigert werden, die der Branchenbetriebe blieb mit einem leichten Plus von 1,3 Prozent nahezu konstant bei rund 2.690 Firmen.
Die Tendenz - stabiles Wachstum sowohl im Inland, als auch im Ausland - zeigte sich im vergangenen Jahr in nahezu allen Teilbranchen der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie. Dazu gehören die Branchenbereiche Consumer Optics (Brillenfassungen, Brillengläser, Kontaktlinsen, Optische Geräte, Ferngläser), Photonik und Präzisionstechnik (Laser, Lichtmikroskope, Analyseverfahren, Datenübertragung) sowie Medizintechnik. Bei der Höhe der Zuwachsraten gab es naturgemäß deutliche Unterschiede. So erzielte beispielsweise die konsumnahe augenoptische Industrie 2007 "nur" ein leichtes Umsatzplus von 2,4 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, während sich etwa die Industrie für Laser und Optische Komponenten mit einem Plus von 12 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro besonders wachstumsstark zeigte.
Allen Teilbranchen haben neben der insgesamt positiven Gesamtentwicklung allerdings auch ein Problem - den Fachkräftemangel. Nach einer Studie von SPECTARIS und der Personalberatung IFP sehen 64 Prozent der SPECTARIS-Mitglieder den Fachkräftemangel als wichtigste Herausforderung in den nächsten 5 bis 10 Jahren, noch vor der Internationalisierung (32 %) und dem Thema Kosten und Investitionen (23 %).
SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens: "Um dem Fachkräftemangel abzuhelfen, müssen wir bereits in den Kindergärten und Schulen die Technikbegeisterung gezielt fördern, Aus- und Weiterbildungswege weiter verbessern und den Folgen der demographischen Entwicklung konsequent begegnen. Im Sinne des gesamten Arbeitsmarktes gilt es hier vor allem auch die ältere Generation und ihr Know-how stärker einzubinden. Auch erleichterte Zuwanderungsbedingungen für Fachkräfte aus dem Ausland und Maßnahmen zur Integration sind wichtige Bausteine. Schließlich muss die stärkere Förderung weiblicher Fachkräfte durch geeignete Rahmenbedingungen unterstützt werden, damit der Fachkräftemangel nicht eine Zukunftsbranche in ihrer Entwicklung behindert."