Nach Ansicht von Phil Taylor, Director Wireless Media Strategies und Autor des Reports, werde sich die Erfolgsgeschichte der Online-Werbung auf dem „mobilen Screen“ wiederholen, wenn auch nicht nach genau dem gleichen Muster. „Der dritte Bildschirm – nach Fernseher und PC – folgt eigenen Gesetzen“, so Phil Taylor. Insbesondere die traditionellen Medien als größte Content-Anbieter stünden unter Druck, so der Analyst. Während Bertelsmann, Springer, Sat1/Pro 7, RTL & Co. früher nahezu alleine den direkten Zugang zu den Konsumenten über die Printmedien und das Fernsehen hatten, sitzen heute Netzbetreiber mit ihren Online-Portalen und die Handy-Hersteller mit ihren Endgeräten an den strategisch wichtigen Punkten der mobilen Werbung. „Trotzdem haben die traditionellen Medien mit ihrem Content eine gute Ausgangsposition. Aber den Umsatz macht, wer den Zugang zum Kunden hat“, erklärt der Analyst. Klassische Content-Anbieter entwickeln zunehmend Strategien, die sie unabhängig von Handy-Herstellern, Netzbetreibern und dominierenden Unternehmen wie Yahoo oder Google machten, und die ihnen den direkten Zugang zu den Verbrauchern geben.
Display-Werbung am meisten gefragt
Bei der Auswahl der richtigen Strategie müssten vor Allem die richtigen Technologien und Auslieferungswege gewählt werden, so Phil Taylor: „Im Gegensatz zur Fernsehwerbung bei klassischen Medien wird Mobile TV nicht der größte Umsatztreiber im mobilen Bereich sein“, ist sich der Analyst sicher. Strategy Analytics geht davon aus, dass knapp die Hälfte der Werbeausgaben (48 Prozent) in Display-Anzeigen im mobilen Internet fließen werden. Auf mobile Suchmaschinen sollen im Jahr 2011 laut der Studie lediglich rund 28 Prozent der Werbeausgaben fallen. Schon abgeschlagen ist das Broadcast-TV (10 Prozent) sowie SMS, In-Applikation-Werbung, In-Game-Werbung und Werbung in Video-Streams (jeweils drei Prozent). Auf MMS- und Cell-TV sollen je ein Prozent entfallen.
Big Player bereiten den Weg
Strategy Analytics beobachtete gerade in den letzten zehn Monaten einen erheblichen Zuwachs an Wettbewerb im mobilen Werbemarkt. Wichtige Internet- und Telekommunikations-Player hätten ihren Fokus auf mobile Werbung intensiviert und schließen richtungsweisende Bündnisse, so die Marktforscher: Mitte April hat Google Doubleclick gekauft und damit einen Kurs in Richtung Display Advertising eingeschlagen. Erst im Mai erwarb Microsoft für sechs Milliarden USD die aQuantive-Holding, eine Dachgesellschaft für erfolgreiche Marken im digitalen Marketing wie Razorfish. Neben Firmenübernahmen richten sich die Big Player auch intern auf mobiles Marketing aus: Yahoo! Gab erst kürzlich bekannt, dass sie ein eigenes Netzwerk für mobile Werbung starten werden. Nokia hat ebenfalls im März 2007 zwei neue Technologien vorgestellt, die mobile Werbung unterstützen: den Nokia Ad Service und den Advertising Connector.
Die Treiber des Wachstums
„Neben dem stark zunehmenden Wettbewerb sehen wir drei treibende Faktoren für das Wachstum“, erläutert Phil Taylor. „Erstens erleichtern neue Technologien und Ad-Server-Plattformen effizientes Campaigning. Zweitens suchen Netzbetreiber neue Umsatzquellen, um die sinkenden Einnahmen aus dem herkömmlichen Telefonie-Geschäft zu kompensieren. Und drittens setzen sich mehr und mehr mobile Daten-Flatrates durch, welche die Voraussetzung für mobile Werbung sind.“
Report beziehen
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