Geboren in den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts, ist dies die wohlhabendste Generation aller Zeiten. Keine zuvor lebte so selbstbestimmt und frei und kam ihren Träumen so nahe. Und doch hinterlassen die „Vierziger“ ihren Kindern und Enkeln ein unheilvolles Erbe: Raubtierkapitalismus, Staatsschulden in unvorstellbarer Höhe, ein aus den Fugen geratenes Klima, Atommüllhalden, eine vergreisende und schrumpfende Gesellschaft, zerstörte Visionen und eine Demokratie, die den Gesetzen des Marktes ausgeliefert ist. Streitbar analysiert Sven Kuntze die Janusköpfigkeit seiner Generation und sucht nach einer Antwort auf die Frage, was die Vierziger tun können, um am Ende doch noch ein positives Zeichen zu setzten – bevor sie endgültig Geschichte geworden sind.
Sven Kuntze, Jahrgang 1942, studierte Soziologie, Psychologie und Geschichte in Tübingen und arbeitete anschließend für den WDR in Bonn, New York und Washington. Ab 1993 moderierte er das ARD-Morgenmagazin, nach dem Regierungsumzug wurde er Hauptstadtkorrespondent. Seit 2007 ist Sven Kuntze im Ruhestand, aber immer noch als freier Journalist und Moderator in Berlin tätig. Für seine Reportage „Alt sein auf Probe“, einen Bericht über seine Erfahrungen im Altenheim, in das er für einige Wochen gezogen war, erhielt Sven Kuntze 2008 den Deutschen Fernsehpreis. Eine weitere Reportage, „Gut sein auf Probe“, wurde 2009 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, sein Buch „Altern wie ein Gentleman“ (2011) stand monatelang auf den Bestsellerlisten.
Lesung in der Universitätsbibliothek der TU Ilmenau:
Mittwoch, 11. November 2015, 19 Uhr
Universitätsbibliothek Ilmenau, Langewiesener Str. 37, Eintritt frei.