Unterschiedliche Herkunft, gemeinsames Ziel
Wenn zweimal wöchentlich der Deutschkurs bei der gwk beginnt, kommen Menschen aus mehreren Kontinenten und ganz unterschiedlichen Berufszweigen zusammen. Die Schüler stammen etwa aus dem Iran, Nigeria, Eritrea, Ägypten oder Kroatien. Teilweise bringen sie fundierte Ausbildungen bis hin zum abgeschlossenen Maschinenbaustudium mit. Derzeit leben sie im Schnitt seit zwei bis drei Jahren in Deutschland. Bei ihrer Einreise mussten die meisten von ihnen die Grundzüge der Sprache erst erwerben. Alle setzen sich mit vollem Engagement in ihren Arbeitsbereichen bei der gwk ein: in der Schweißerei, der Endabnahme oder dem Lager. Zwei der jungen Männer absolvieren eine Ausbildung zum Industrieelektriker. Die sprachlichen Fähigkeiten, die ihnen noch fehlen, erarbeiten sie sich nun gemeinsam mit einer Deutschlehrerin aus einem Sprachenzentrum vor Ort, die extra ins Unternehmen kommt.
Eine Investition, die sich lohnt
Was sich die Schüler im Kurs aneignen, können sie direkt im beruflichen Alltag nutzen – und durch die ständige Praxis steigt die Lernkurve im Unterricht steil an. Dr. Michael Zaun, Geschäftsführer Technik der gwk, hat die Maßnahme ins Leben gerufen und ist begeistert von den Ergebnissen: "Durch unseren Deutschunterricht helfen wir den Kollegen, sich im Land und im Unternehmen zu integrieren. Auch beruflich eröffnen wir ihnen neue Chancen. So gewinnen wir trotz angespannter Arbeitsmarktlage schnell wertvolle Verstärkung, wo wir sie im Betrieb besonders dringend brauchen."
Tragfähige Integration
Für viele Unternehmen ist schon die Integration von EU-Bürgern mit enormen Herausforderungen verbunden. Bei der gwk finden dank des erfolgreichen Programms auch Geflüchtete aus Nicht-EU-Staaten schnell ihren Platz im Team. Dazu Dr. Zaun: "Unsere Teilnehmer kommen zum Teil hoch qualifiziert zu uns. Dass sie mit den neuen Sprachkompetenzen ihre Fähigkeiten voll einbringen können, stärkt noch einmal ihre ohnehin große Motivation." Der interkulturelle Ansatz entfaltet seine positive Wirkung auch über den Unterricht hinaus. Der Kontakt im Kurs stärkt eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung ungeachtet der Abteilungsgrenzen, von der das ganze Unternehmen profitiert.