Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) erklärt dazu: "Mit dem Bildungsmodell wird das Thüringer Entwicklungsvorhaben Eigenverantwortliche Schule um eine kommunale Dimension erweitert. Ziel des Vorhabens ist es, Potenziale zu erschließen, um jedes Kind und jeden Jugendlichen gemeinsam mit den Kommunen noch besser fördern zu können. Kindergärten und Schulen öffnen sich auf diesem Weg verstärkt für das unmittelbare Lebensumfeld. Durch die intensive Zusammenarbeit mit den örtlichen Bildungsakteuren soll ganzheitliches Lernen noch besser ermöglicht werden. Dabei soll auf bereits bestehende Netzwerke aufgebaut werden. Partner können Familien, Kindertageseinrichtungen, die Jugend- und Sozialarbeit, Vereine, Kirchen, Kultureinrichtungen, die Wirtschaft oder Menschen aller Generationen sein. Dingelstädt, der Landkreis Altenburg, Mühlhausen und Saalfeld werden als Pilotkommunen wichtige Erfahrungen einer veränderten Lernkultur einbringen."
Über eine Ausschreibung hatten sich insgesamt elf Kommunen für die Teilnahme an der Pilotphase des Thüringer Bildungsmodells beworben. Die Kommunen Saalfeld, Dingelstädt, der Landkreis Altenburg sowie Mühlhausen wurden aufgrund einer hervorragenden Qualität der eingereichten Konzeptionen als Pilotkommunen durch eine Expertenjury ausgewählt. Diese Kommunen werden während der zweijährigen Pilotphase besonders eng in ihrer Entwicklung begleitet. Weitere sieben Kommunen beteiligen sich an der Pilotphase des Thüringer Bildungsmodells im Rahmen eines Netzwerkes.
Für die wissenschaftliche Begeleitung und Fundierung des unter Schirmherrschaft des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus stehenden Bildungsmodells konnten namhafte Wissenschaftler, wie der Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther, die Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Mettler-von Meibom, die Entwicklungspsychologin Dr. Karina Weichhold sowie der niederländische Reformpädagogikexperte, Dr. Kees Vreugdenhil, gewonnen werden. Die im Thüringer Bildungsmodell ausgewiesen Kernziele, wie die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, ihrer sozio-emotionalen Kompetenz, Partizipation und Verantwortungs-Übernahme und die auf individueller Förderung, wertschätzenden Beziehungen und regionaler Identität basierenden Lernkultur, haben zwischenzeitlich eine breite Anerkennung bei Bildungsexperten, Wissenschaftlern und bei Kommunalverantwortlichen im In- und Ausland gefunden.
Für die Begleitung und Unterstützung der Entwicklungsbemühungen in den vier Pilot- und sieben Netzwerkkommunen konnte neben dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), an dem eine eigene Arbeitsstelle eingerichtet wurde, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gewonnen werden. Im inzwischen unterzeichneten Kooperationsvertrag wurden wichtige Schritte zur Begleitung und Unterstützung für das Bildungsmodell "Neue Lernkultur in Kommunen" vereinbart. Mit der DKJS steht den Kommunen ein Partner zur Seite, der über umfassende Erfahrungen in Fragen des Aufbaus regionaler Bildungslandschaften und der Entwicklungsbegleitung ab dem frühkindlichen Bereich bis ins Alter verfügt. In der durch die Universität Jena verantworteten Evaluation sollen die Entwicklungsverläufe in den Kommunen erfasst und Rückmeldungen zur Umsetzbarkeit des kommunalen Entwicklungsmodells gegeben werden.