Im Gegensatz zu dem sehr starken 1. Quartal 2006 bot sich in diesem Jahr weltweit ein ganz anderes Bild – statistisch gesehen verlief das 1. Quartal 2007 im Vergleich zu den anderen 1. Quartalen im Allgemeinen relativ „flau“. In Bezug auf den Jahresvertragswert (ACV, Annual Contract Value) handelt es sich um das zweitniedrigste Quartal der letzten vier Jahre. Der neue ACV belief sich weltweit im 1. Quartal dieses Jahres auf eine Höhe von fast 2,2 Mrd. € und sank damit im Quartalsvergleich um 25% und im Jahresvergleich um 35%. Auch hier widersetzte sich Europa mit einem im Quartalsvergleich gleichbleibenden ACV in Höhe von 1,2 Mrd. € dem Trend. Verglichen mit dem letzten Jahr erhöhte sich der Jahresvertragswert um 33%.
„Wir haben weltweit einen schwierigen Start in das neue Jahr erlebt, aber Europa behauptet sich ganz eindeutig. Der höhere Marktwert hinsichtlich des Gesamtvertragswerts ist der zweithöchste des letzten halben Jahrzehnts. Der Großteil dieses Werts lässt sich durch IT-Outsourcing erklären“, meint Bernd Schäfer, Area Managing Director von TPI Germany.
Bemerkenswert ist ebenfalls, dass keiner der drei Megaverträge an die Big Six des Outsourcing-Geschäfts vergeben wurde. Die Aktivitäten zu den Großaufträgen des Quartals hatten zu einem nicht unerheblichen Anteil mit Managed Network Services zu tun.
TPI zeigte überraschenderweise auf, dass es im globalen Markt zu geringeren Auswirkungen durch Vertragsrestrukturierungen kam als in den letzten Quartalen, da lediglich 12 der 68 Auftragsvergaben im Zusammenhang mit einer Vertragserneuerung standen.
Im Gegensatz dazu stieg der Gesamtvertragswert bei Restrukturierungen in Europa auf 1,7 Mrd. € an, was einen Zuwachs um 112% zum vorhergehenden Quartal und um 21% zum 1. Quartal des Vorjahres bedeutet. Von den 12 Vertragserneuerungen des 1. Quartals spielten sich 7 in Europa ab, unter anderem unterzeichnete IBM wichtige Vertragsverlängerungen mit der Sparkasse in Deutschland und der Royal & Sun Alliance in Großbritannien.
Schäfer erklärt den Hintergrund der soliden Performance im europäischen Markt folgendermaßen: „Wird die TPI-Pipeline als Indikator berücksichtigt, so stammen zwei Drittel der Nachfrage nach größeren IT-Outsourcingprojekten (66%) aus Europa. Finanziell gesehen liegt der wahrscheinliche Vertragswert der europäischen IT-Transaktionen (684 Mill. €) viermal höher als der Vertragswert der amerikanischen Pipeline (157 Mill. €). Drei der vier Riesenverträge und acht von zehn voraussichtlichen Mega-Geschäften in unserer Transaktionspipeline betreffen europäische Unternehmen. Zudem konnten sich in der Outsourcing-Branche die Big Five Europas bei der Vertragsvergabe behaupten, was ihren Anteil am Gesamtvertragswert verglichen mit allen anderen Dienstleisterkategorien betrifft.“
Weltweit gesehen ist der Markt für IT-Outsourcing (ITO) flau und der Markt für Business Process Outsourcing (BPO) befindet sich in einem Tief. Im 1. Quartal 2007 wurden lediglich 14 Aufträge bzw. ein Fünftel (20%) der Aufträge weltweit im Bereich BPO vergeben. Auf regionaler Ebene macht sich die sinkende Nachfrage nach BPO sogar noch deutlicher bemerkbar, besonders im Vergleich zum Wachstum im europäischen ITO-Markt. Auf BPO entfielen im 1. Quartal 2007 gerade einmal 12% der europäischen Aufträge und 8% des Gesamtvertragswerts – das bedeutet sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich einen Rückgang um 55%.
Nähere Informationen dazu, wie man den TPI Index Insider erhalten kann, sind auf der Website von TPI verfügbar. Der Bericht enthält detaillierte Kennzahlen, die für die hier enthaltenen Angaben herangezogen wurden. Unter www.tpi.net sind auch die Folien aus dem Webcast zu finden.