- Scania stellt Betrieb der europäischen Werke vorübergehend ein
- MAN Truck & Bus beantragt Kurzarbeit für deutsche Produktionsstätten und stoppt vom 19. März an Produktion in München
- Servicenetzwerke werden aufrechterhalten
TRATON CEO Andreas Renschler: „Wir setzen alles daran, für unsere Kunden Service und Ersatzteilversorgung aufrechtzuerhalten und die Zustellung von Nahrungsmitteln und Medikamenten sicherzustellen.“
Die europäischen Marken der TRATON GROUP schließen als Reaktion auf die Corona-Pandemie vorübergehend mehrere Werke in Europa und beantragen für die deutschen Werke Kurzarbeit. „Durch die Ausbreitung des Coronavirus in Europa wird die Versorgung unserer Werke mit Zulieferteilen immer schwieriger. Da wir zudem alles für die Gesundheit unserer Mitarbeiter tun wollen, fahren wir nun die Produktion deutlich zurück beziehungsweise stellen sie vorübergehend ein. Gleichzeitig setzen wir aber alles daran, für unsere Kunden den Service und die Ersatzteilversorgung aufrechtzuerhalten. Den Lieferverkehr auf der Straße zu unterstützen und damit die Zustellung von Nahrungsmitteln und Medikamenten sicherzustellen war selten so wichtig wie heute. Wir als einer der größten Nutzfahrzeughersteller in Europa haben in dieser Situation eine besondere Verantwortung“, sagte Andreas Renschler, TRATON CEO und Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG.
Scania Vehicles & Services lässt ab Mittwoch, 25. März, wegen Störungen in der Lieferanten- und Logistikkette die Produktion in allen europäischen Werken ruhen. Servicewerkstätten und Ersatzteilzentren werden ihren Betrieb allerdings fortführen, damit die für die Gesellschaft lebenswichtigen Transporte der Scania-Kunden sichergestellt werden können. Aktuell geht Scania von einer zweiwöchigen Produktionsunterbrechung aus. Von der geplanten Produktionsstilllegung sind Scania-Mitarbeiter in Schweden, den Niederlanden und Frankreich betroffen.
Mit Blick auf den reduzierten Arbeitsbedarf nach der Schließung ist das Scania-Management im Austausch mit den Gewerkschaften. „Die Geschäftsleitung und die Arbeitnehmervertreter begrüßen die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, die jetzt in den Ländern zur Verfügung gestellt werden, in denen unsere Mitarbeiter nun vorübergehend keine Arbeit haben werden", sagte Henrik Henriksson, President und CEO von Scania.
MAN Truck & Bus beantragt ab Montag, 23. März, für einen Großteil der Beschäftigten an den produzierenden deutschen Standorten Kurzarbeit. Die entsprechenden Gespräche zwischen MAN, Arbeitnehmervertretern und Behörden laufen. Am Standort München wird die Produktion am heutigen 19. März gestoppt. Die anderen Standorte werden individuell heruntergefahren. MAN reagiert damit auf zunehmende Engpässe sowohl bei der Belieferung der Produktion als auch bei der Fahrzeug- und Teileauslieferung und schützt die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Angestellte in der Verwaltung, die nicht von Kurzarbeit betroffen sind, sollen bestehende flexible Arbeitszeitregelungen in Anspruch nehmen und möglichst von zu Hause aus arbeiten.
In den Werken außerhalb Deutschlands fährt MAN die Produktion ebenfalls zurück. So lange es möglich ist, soll der Betrieb der Vertriebs- und Servicestandorte weltweit in vollem Umfang aufrechterhalten werden, um die Versorgungsketten sicherzustellen.
Die Fertigung der TRATON-Marken in Lateinamerika ist derzeit nicht unterbrochen. Bei Volkswagen Caminhões e Ônibus läuft die Produktion weiter. Die Stabilität der Lieferkette wird hier permanent überwacht. Scanias Fertigung in Lateinamerika, die etwa ein Fünftel des Produktionsvolumens ausmacht, wird derzeit ebenfalls wie geplant fortgesetzt.
In der Belegschaft der TRATON SE wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Die Mitarbeiter der Verwaltung arbeiten seit 13. März im Home Office. Dienstreisen werden nicht mehr durchgeführt. TRATON stellt zudem alle Präsenzveranstaltungen ein, weshalb auch das für den 23. März angesetzte Jahrespressegespräch abgesagt werden musste.