Der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören damit 170 Ordentliche und 68 emeritierte Ordentliche Mitglieder sowie 68 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland. Derzeit kommen 121 Mitglieder aus Berlin und Brandenburg, 145 aus anderen Bundesländern und 40 aus dem Ausland. Die Klasse der Technikwissenschaften umfasst derzeit 24 Mitglieder.
Kurzportrait:
Dietmar Eifler, Jg. 1949, studierte Allgemeinen Maschinenbau in Karlsruhe (1970-1976), promovierte hier 1981 und wurde unmittelbar im Anschluss mit der Leitung des Schwingfestigkeitslaboratoriums des Instituts für Werkstoffkunde I der Universität Karlsruhe betraut. 1991 wurde er in Karlsruhe habilitiert und erhielt die Venia legendi für das Fach Werkstoffkunde. Im März 1991 folgte er dem Ruf an die Universität Essen, seit Juli 1994 hat er eine Professur für Werkstoffkunde an der TU Kaiserslautern inne. Er gehört zahlreichen nationalen und internationalen Fachbeiräten und Gremien der wissenschaftlichen Selbstverwaltung an und ist Mitglied im Advisory Board führender internationaler Zeitschriften. Er ist national und international gutachterlich tätig, unter anderem für die DFG, die AiF und die National Science Foundation (USA). Seit 2002 hat er den Vorsitz im Technologiebeirat Rheinland-Pfalz inne. Seine Verdienste als Wissenschaftler und Hochschullehrer wurden mit herausragenden Preisen gewürdigt.
Dietmar Eifler befasst sich mit strukturmechanischen Vorgängen, die in Werkstoffen unter schwingender Belastung zum Ermüdungsversagen führen. Bereits seine Dissertation fand in der internationalen Fachwelt große Aufmerksamkeit und führte zu einem grundlegenden Verständnis des Verformungsverhaltens von schwingbeanspruchten Vergütungsgefügen. In der Folge standen einfache metallische Werkstoffe und komplexe technische Materialien im Mittelpunkt seiner Forschungen. Die damit verbundenen Untersuchungen bei erhöhten Temperaturen - einem Spektrum zwischen Raumtemperatur und 1000 Grad Celsius - bedurfte der Konstruktion geeigneter intelligenter Experimentaleinrichtungen. Mit den von D. Eifler und seiner Arbeitsgruppe entwickelten miniaturisierten Heizvorrichtungen sowie flankierenden transmissionselektronenmikroskopischen Untersuchungen gelang die Klärung fundamentaler Fragen im Werkstoffverhalten. Von großer praktischer Bedeutung sind seine Erkenntnisse über die Rissbildung bei zyklischer thermischer Belastung von Eisengusswerkstoffen, wie sie in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Grenzflächenphänomene und Eigenspannungssysteme bei Glas/Metallverbindungen, Ermüdungsverhalten von Sinterwerkstoffen, aber auch von Knochen als einem sehr komplexen Werkstoff im Zusammenhang mit medizinischen Fragestellungen waren Gegenstand seiner Forschungen. Schwerpunkt seiner neueren Arbeiten zum Schwingfestigkeitsverhalten bilden Rad-Schiene-Werkstoffe bei schienengebundenen Verkehrssystemen. Seine Ergebnisse trugen entscheidend zur Aufklärung des ICE-Unglücks von Eschede bei.
Weitere neu gewählte Mitgleider sind:
- Holger Boche, Jg. 1966, Kommunikationstechnik, Technikwissenschaftliche Klasse, Ordentliches Mitglied
- Axel Meyer, Jg. 1960, Zoologie, Evolutionsbiologie, Biowissenschaftlichmedizinische Klasse, Ordentliches Mitglied
- Andreas Radbruch, Jg. 1952, Immunologie, Rheumatologie, Biowissenschaftlichmedizinische Klasse, Ordentliches Mitglied